Sehr geehrter Herr Fiech,
vielen Dank für die Übersendung der Resolution zu gendergerechter Sprache, die wir
wohlwollend zur Kenntnis nehmen.
Durch die Übersendung an unsere Poststelle, hat die Mail eine Runde durch die Referate
gemacht und ist nun bei mir gelandet. Daher bitte ich um Entschuldigung, dass ich erst
jetzt für die Fraktion darauf antworten.
Die SPD setzt sich seit jeher für die gerechte Teilhabe aller Menschen an unserer
Gesellschaft ein. Zu unseren Grundwerten gehört der Respekt vor allen Menschen, gleich
welcher Herkunft – und welchen Geschlechts. Dieser Respekt, so meinen wir, muss sich in
unserem Handeln, aber auch in unserer Sprache ausdrücken. Wir befürworten und unterstützen
generell die Verwendung einer geschlechtersensiblen Sprache. Wir sind davon überzeugt,
dass es vielfältige Möglichkeiten gibt, gendergerecht zu schreiben und zu sprechen – auch
ohne Sonderzeichen.
Mit Blick auf das Ergebnis der Landtagswahl musste die SPD Hessen in den
Koalitionsverhandlungen mit der CDU hinnehmen, dass der Koalitionspartner das Gendern mit
Sonderzeichen bzw. dessen Verbot im Einflussbereich der Landesregierung emblematisch für
die konservative Grundhaltung der CDU einsetzt. Entsprechend sind die Festlegungen dazu im
Koalitionsvertrag, die dem Wunsch der CDU nach einer als „konservativ“ lesbaren
Symbolpolitik bei diesem Thema Rechnung tragen. Unmittelbare materielle Nachteile sind
damit aus unserer Sicht nicht verbunden. Im Gegenzug hat die SPD in der Koalition
realpolitische Vorhaben durchsetzen können, mit denen tatsächliche materielle
Verbesserungen für die Menschen und die Unternehmen im Land verbunden sind, beispielsweise
das Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum oder ein wirksames Vergabe- und
Tariftreuegesetz. Wir verhalten uns beim Thema „Genderverbot“ gegenüber der CDU
vertragstreu, solange der Koalitionspartner dazu Vorschläge unterbreitet, die den
verfassungsrechtlichen Anforderungen genügen. Wir teilen diesbezüglich die Einschätzung
der CDU, dass bei der Umsetzung an den Hochschulen die Wissenschaftsfreiheit unberührt
bleiben muss und dass für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk das Prinzip der Staatsferne
und die grundgesetzliche verbriefte Pressefreiheit gewahrt bleiben müssen.
Für die Hochschulen in Hessen gilt im Übrigen die angefügte Dienstanweisung des Hessischen
Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur vom 6. Mai 2024. Ein Verbot
von Gendersonderzeichen an hessischen Hochschulen gilt nur für die Kommunikation in der
Verwaltung (also bspw. für deren Gebührenbescheide, Schreiben zur Vergabe von
Studienplätzen und Beförderungen), nicht jedoch für die weiten Bereiche der Lehre und
Forschung. Damit bleiben die verfassungsrechtlich garantierten Grundrechte der Kunst- und
Wissenschaftsfreiheit von der Regelung ausdrücklich unberührt.
Für die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag steht auch fest, dass die geschriebene wie die
gesprochene Sprache einem permanenten Wandel unterliegen: Was heute noch als Fehler gilt,
kann morgen schon als richtig anerkannt sein. Dies sieht auch der Rat für deutsche
Rechtschreibung so, der mit Blick auf die geschlechtergerechte Schreibung auf eine gewisse
Dynamik hinweist, die durch den gesellschaftlichen Wandel und die reale Schreibpraxis
entsteht. Vor diesem Hintergrund werden wir mögliche Anpassungen in den Empfehlungen des
Rates für deutsche Rechtschreibung beobachten und gegebenenfalls positiv begleiten
Mit freundlichen Grüßen
ANJA KORNAU
Parlamentarische Referentin
PA IV / Bildung, Wissenschaft und Kunst
SPD-LANDTAGSFRAKTION
Schlossplatz 1-3 | 65183 Wiesbaden
Tel.: +49 611 350-506
Fax: +49 611 327 601-506
E-Mail: a.kornau@ltg.hessen.de<mailto:a.kornau@ltg.hessen.de>
Web:
www.spd-fraktion-hessen.de<http://www.spd-fraktion-hessen.de/>
[cid:image002.png@01DB10E3.D357AA40]
Sicherheitshinweis für Kommunikationspartner:
Aktuell kommt es verstärkt zu schweren IT-Sicherheitsvorfällen, bei denen Schadsoftware
unter Ausnutzung von Makrofunktionen alter MS-Office Dateiformate installiert wird. Die
Hessische Landesverwaltung weist deshalb aus Sicherheitsgründen alle E-Mails, die
Office-Dokumente im alten Format enthalten, ab. Dies betrifft insbesondere die
Dateiformate *.doc, *.xls, *.ppt. PDF-Dokumente und Dokumente im aktuellen XML-Format
(*.docx, *.xlsx, *.pptx, etc.) werden weiterhin zugestellt.
Von: Jung, Christel (HLT) <C.Jung(a)ltg.hessen.de>
Gesendet: Montag, 9. September 2024 10:22
An: Kaltenborn, Bettina (HLT) <B.Kaltenborn(a)ltg.hessen.de>
Betreff: WG: Resolution zu gendergerechter Sprache
Viele Grüße
Christel Jung
Mitarbeiterin Geschäftsstelle
SPD-LANDTAGSFRAKTION
Schlossplatz 1-3 | 65183 Wiesbaden
Tel.: +49 611 350-519
Fax: +49 611 350-511
E-Mail: c.jung(a)ltg.hessen.de
Web:
www.spd-fraktion-hessen.de<http://www.spd-fraktion-hessen.de/>
[cid:image001.png@01D816B7.3CF783F0]
Sicherheitshinweis für Kommunikationspartner:
Aktuell kommt es verstärkt zu schweren IT-Sicherheitsvorfällen, bei denen Schadsoftware
unter Ausnutzung von Makrofunktionen alter MS-Office Dateiformate installiert wird. Die
Hessische Landesverwaltung weist deshalb aus Sicherheitsgründen alle E-Mails, die
Office-Dokumente im alten Format enthalten, ab. Dies betrifft insbesondere die
Dateiformate *.doc, *.xls, *.ppt. PDF-Dokumente und Dokumente im aktuellen XML-Format
(*.docx, *.xlsx, *.pptx, etc.) werden weiterhin zugestellt.
Von: Ständiger Ausschuss aller Physikfachschaften <stapf(a)zapf.in>
Gesendet: Sonntag, 8. September 2024 16:56
An: Ständiger Ausschuss aller Physikfachschaften <stapf(a)zapf.in>
Betreff: Resolution zu gendergerechter Sprache
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir haben uns auf der letzten Zusammenkunft aller Physikfachschaften mit den neuesten
Einschränkungen der gendergerechten Sprache in einigen Bundesländern befasst und
darauffolgend den angehängten Beschluss "Resolution zu gendergerechter Sprache"
gefasst.
Die ZaPF setzt sich für eine Sprache ein, die alle Geschlechter mit einbezieht und alle
Menschen inkludiert. Dabei sieht die ZaPF die Berücksichtigung von Menschen mit
Sprachbarierren, Lernschwierigkeiten und Behinderungen als essentiell an, hält Verbote
allerdings für einen deutlichen Eingriff in die Sprache, die der Sichtbarkeit und Vielfalt
von Geschlechtern entgegenwirkt. Die ZaPF spricht sich für eine Beteiligung aller
Minderheiten und eine gemeinsame Bemühung um Barrierefreiheit aus.
Wir würden uns über Rückmeldungen freuen und stehen für Fragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Moritz Fiech,
für den StAPF (Ständiger Ausschuss der Physik-Fachschaften)
--
Vertretungsgremium
StAPF - Ständiger Ausschuss aller Physik Fachschaften
ZaPF - Zusammenkunft aller Physikfachschaften
[Das Bild wurde vom Absender entfernt. zapf_logo]
https://zapfev.de/zapf/ | stapf@zapf.in<mailto:stapf@zapf.in>