Sehr geehrte Medienschaffende,
während wir Studierende durchfallen, wenn wir unsere Abgabefristen auch
nur um einen Tag verpassen, erlaubt sich das Sächsische
Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWKT) bei der
laut Koalitionsvertrag im Jahr 2020 geplanten Novellierung des
Sächsischen Hochschulgesetzes (SächsHSFG) einen Fristaufschub von
mittlerweile zwei Jahren. Für uns und viele weitere Hochschulangehörige
grenzt das an Arbeitsverweigerung - brauchen wir doch endlich ein
zeitgemäßes Hochschulgesetz.
Lesen Sie mehr zu unserer Kritik und unserer Erwartungshaltung an die
Sächsische Regierung in unserer aktuellen Pressmitteilung unten oder im
Anhang. Die Pressemitteilung ist auch online
<
https://www.kss-sachsen.de/pm_01_22> abrufbar.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Sprecher*innen in der KSS
Sabine Giese und Paul Senf (Tel.: 0152 21874904/ 0176 81974256, Mail:
sprecherinnen(a)kss-sachsen.de) oder den Referent für Hochschulpolitik
Felix Fink (Tel.: 01757778642, Mail: hopo(a)kss-sachsen.de).
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Giese
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*+++ Pressemitteilung +++*
*Verlass auf Koalitionsvertrag oder Ministerversprechen? – Fehlanzeige!*
*Wieder ein Jahr ohne bereits 2020 versprochene Novelle des sächsischen
Hochschulgesetzes vergangen*
Immer wieder wurde darauf hingewiesen: Die Koalition aus CDU, SPD und
Grünen hat sich mit dem Koalitionsvertrag verpflichtet bereits 2020 das
Sächsische Hochschulfreiheitsgesetz (SächsHSFG) zu novellieren. Doch
auch 2021 konnte sich das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft,
Kultur und Tourismus (SMWKT) noch nicht einmal zu einem
Referent*innenentwurf durchringen, obwohl er mehrfach für das nun
vergangene Jahr angepriesen wurde. Damit scheint auch eine Novellierung
für 2022 sehr unwahrscheinlich und die Koalition verfehlt ihr
selbstgestecktes Ziel um voraussichtlich mindestens drei Jahre. Die
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) kritisiert die langsame
Umsetzung dieses Vorhabens vehement. Studierende und alle anderen
Hochschulangehörigen wünschen sich endlich ein zeitgemäßes neues
Hochschulgesetz. Ihre Vertretung fordert die Koalition daher wiederholt
auf, möglichst schnell für die versprochene Novellierung zu sorgen.
*Sabine Giese, Sprecherin der KSS*, zeigt sich entrüstet: “Nun bereits
zwei Jahre hinter dem Zeitplan zu sein, ohne dass auch nur ein Entwurf
für ein neues Gesetz vorliegt, grenzt an Arbeitsverweigerung.
Studierende fallen durch, wenn sie ihre Hausarbeiten auch nur einen Tag
nach der Deadline abgeben, aber die Regierung erlaubt sich einen
Fristaufschub von mehreren Jahren. Für diese immense Verzögerung kann
auch die Pandemie keine Ausrede mehr sein. Minister Gemkow selbst hatte
uns noch für Herbst 2021 einen ersten Referent*innenentwurf angekündigt.
Auch er hat damit sein Wort nicht gehalten. Dass die Novellierung jedoch
drängt, zeigte uns nicht zuletzt die Pandemie: Das Gesetz ist
mittlerweile deutlich in die Jahre gekommen und die Hochschulen sind
kaum noch in der Lage, auf dessen Basis ein rechtssicheres Studium zu
gewährleisten. Eine Reform ist daher dringend notwendig und wird von
allen Akteur*innen sehnsüchtig erwartet.”
*Felix Fink, Referent für Hochschulpolitik der KSS*, erläutert die
studentische Sicht auf die Gesetzesreform: “Über 5000 sächsische
Studierende, die im vergangenen Jahr unsere Petition unterschrieben
haben, machten deutlich, dass es für sie als Betroffene eine
grundlegende Reform braucht: Ein zeitgemäßes Hochschulgesetz bedeutet
aus studentischer Sicht, dass endlich demokratische Strukturen an den
Hochschulen entstehen müssen, die eine angemessene Mitbestimmung aller
Statusgruppen, nicht nur der Professor*innen, ermöglichen. Außerdem muss
Studieren selbstbestimmt und vor allem chancengerecht möglich sein. Nur
so kann eine Hochschulentwicklung auch wirklich den Geist der Zeit
einfangen.”
“Es scheint jedoch, als ob die Teile der Koalition, die für das jetzige
Gesetz verantwortlich sind, überhaupt keinen Willen zur Reform haben.
Dieser Widerstand führt zur Stagnation der sächsischen
Hochschullandschaft und muss daher dringend aufgegeben werden. Doch auch
von den progressiven Koalitionären erwarten wir, sich vehement für die
längst überfällige Novellierung einzusetzen und so wenigstens den
Anschein zu wahren, dass die Versprechungen im Koalitionsvertrag nicht
völlig sinnbefreit waren. Sollte dann endlich mal eine Novellierung
kommen, darf sie nicht an der mit Abstand größten Statusgruppe – den
Studierenden – und uns als ihrer Vertretung vorbei gehen!”, fordert*Paul
Senf, ebenfalls Sprecher der KSS,* abschließend.
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Sprecherin der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
c/o StuRa der Universität Leipzig
Universitätsstraße 1
04109 Leipzig
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Tel.: 0152 21874904
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