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Betreff: [Vorstand] PM: Kritik von Studierenden an Räumung Lützeraths
Datum: Tue, 7 Mar 2023 17:02:28 +0100
Von: Ken Berkpinar <ken.berkpinar(a)latnrw.de>
Antwort an: Vorstand des ZaPF e.V. <vorstand(a)zapfev.de>
Sehr geehrte Medienschaffende,
hiermit lasse ich Ihnen die aktuelle Pressemitteilung des
Landes-ASten-Treffen NRW zukommen. Wir zeigen uns schockiert über die
Vorgänge bei der Räumung von Lützerath und schließen uns dem offenen
Brief der Scientists for Future an.
Sie erreichen uns wie folgt:
Amanda Steinmaus:amanda.steinmaus@latnrw.de
<mailto:amanda.steinmaus@latnrw.de>| +49 159 06822499
Ken Alan Berkpinar:ken.berkpinar@latnrw.de| +49 176 87800300
Mit freundlichen Grüßen
Amanda Steinmaus & Ken Alan Berkpinar
Koordination
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Studierendenvertretung verurteilt die Räumung Lützeraths
Das Landes-ASten-Treffen NRW zeigt sich schockiert über die Vorgänge und
die massive Polizeigewalt bei der Räumung von Lützerath und fordert
einen sofortigen Stopp des Kohleabbaus.
Laut dem 6. Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC ist es nach wie vor
möglich, die globale Erwärmung auf 1,5°C bis zum Jahr 2100 zu begrenzen.
Dafür sind allerdings eine sofortige globale Trendwende, sowie
tiefgreifende Treibhausgasminderungen in allen Weltregionen und allen
Sektoren, insbesondere eine Abwendung von fossilen Energieträgern
notwendig. Dazu gehört in Deutschland vor allem, dass die Kohle in
Lützerath in der Erde bleibt.
Gerade an den Hochschulen spielt die Forschung über und der Kampf gegen
den Klimawandel eine besondere Rolle. Die Studierenden sind sich dessen
in besonderer Weise bewusst und setzen sich vielfältig für
Klimagerechtigkeit und eine sozial verträgliche ökologische
Transformation ein. Falls diese ausbleibt, dann beeinflusst das ihr
gesamtes Leben in negativer Weise und beeinträchtigt das
Wissenschaftssystem gravierend.
Aus diesen Gründen schließen wir uns dem offenen Brief der Scientists
for Future Deutschland (1) an und appellieren an die
nordrhein-westfälische Landes- sowie an die Bundesregierung:
„Als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehen wir es als unsere
Pflicht an, auf die Konsequenzen einer Räumung von Lützerath hinzuweisen.
Wir stellen die Frage nach den gesellschaftlichen Kosten einer
erzwungenen Räumung. Welche Wirkung hat die Räumung im Hinblick auf die
Glaubhaftigkeit der deutschen Klimapolitik? Lützerath ist ein Symbol
geworden. Es geht um ein aussagekräftiges Zeichen für die notwendige
Abkehr vom fossilen Zeitalter.
Es gibt substanzielle wissenschaftliche Zweifel an der akuten
Notwendigkeit einer Räumung. Mehrere wissenschaftliche Gutachten [1, 2,
3, 4, 7] kommen zu dem Schluss, dass ein Abbau der Braunkohle unter
Lützerath für eine technische Versorgungssicherheit und Netzstabilität
nicht nötig, sondern politisch bestimmt ist. Vielmehr steht die
Förderung und Verstromung dieser Kohle einer am Pariser Klimaabkommen
und dem europäischen Klimagesetz ausgerichteten Energiepolitik entgegen.
Die Verschärfung des europäischen Emissionshandels vom 18.12.2022 auf
minus 62 Prozent THG-Emissionen im Stromsektor bis 2030 (bezogen auf
1990) lässt mindestens fraglich erscheinen, ob Kohleverstromung in
Deutschland bis 2030 noch wirtschaftlich sein wird [5].
Der Umstiegspfad auf erneuerbare Energien sollte sich somit insbesondere
an einem deutschen und europäischen CO₂-Budget ausrichten, das mit den
Klimazielen von Paris im Einklang steht und ethisch vertretbar ist [6].
Wir empfehlen ein Moratorium der Räumung.
Dieses bietet die Chance für einen transparenten Dialogprozess mit allen
Betroffenen zur Entwicklung von zukunftsfähigen Pfaden der
gesellschaftlichen Transformation und Zeit für die Überprüfung der
zugrunde liegenden Entscheidungsprämissen. Die Glaubwürdigkeit der
deutschen Klimapolitik würde wesentlich gestärkt werden – international
und besonders bei der jungen Generation.“
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Das Landes-ASten-Treffen NRW (LAT NRW) ist der freiwillige
Zusammenschluss der ASten bzw. hochschulweiten Studierendenvertretungen
und damit eine demokratisch legitimierte, landesweite
Interessenvertretung der Studierendenschaften bzw.
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