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Sehr geehrte
Medienschaffende,
hiermit lasse ich
Ihnen die aktuelle Pressemitteilung des Landes-ASten-Treffen
NRW zukommen. Wir zeigen uns schockiert über die Vorgänge bei
der Räumung von Lützerath und schließen uns dem offenen Brief
der Scientists for Future an.
Sie erreichen uns
wie folgt:
Mit freundlichen Grüßen
Amanda Steinmaus & Ken Alan Berkpinar
Koordination
___________
Studierendenvertretung verurteilt die Räumung
Lützeraths
Das Landes-ASten-Treffen NRW zeigt sich schockiert
über die Vorgänge und die massive Polizeigewalt bei der Räumung
von Lützerath und fordert einen sofortigen Stopp des
Kohleabbaus.
Laut dem 6. Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC
ist es nach wie vor möglich, die globale Erwärmung auf 1,5°C bis
zum Jahr 2100 zu begrenzen. Dafür sind allerdings eine sofortige
globale Trendwende, sowie tiefgreifende Treibhausgasminderungen
in allen Weltregionen und allen Sektoren, insbesondere eine
Abwendung von fossilen Energieträgern notwendig. Dazu gehört in
Deutschland vor allem, dass die Kohle in Lützerath in der Erde
bleibt.
Gerade an den Hochschulen spielt die Forschung über
und der Kampf gegen den Klimawandel eine besondere Rolle. Die
Studierenden sind sich dessen in besonderer Weise bewusst und
setzen sich vielfältig für Klimagerechtigkeit und eine sozial
verträgliche ökologische Transformation ein. Falls diese
ausbleibt, dann beeinflusst das ihr gesamtes Leben in negativer
Weise und beeinträchtigt das Wissenschaftssystem gravierend.
Aus diesen Gründen schließen wir uns dem offenen Brief
der Scientists for Future Deutschland (1) an und appellieren an
die nordrhein-westfälische Landes- sowie an die Bundesregierung:
„Als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehen
wir es als unsere Pflicht an, auf die Konsequenzen einer Räumung
von Lützerath hinzuweisen.
Wir stellen die Frage nach den gesellschaftlichen
Kosten einer erzwungenen Räumung. Welche Wirkung hat die Räumung
im Hinblick auf die Glaubhaftigkeit der deutschen Klimapolitik?
Lützerath ist ein Symbol geworden. Es geht um ein
aussagekräftiges Zeichen für die notwendige Abkehr vom fossilen
Zeitalter.
Es gibt substanzielle wissenschaftliche Zweifel an der
akuten Notwendigkeit einer Räumung. Mehrere wissenschaftliche
Gutachten [1, 2, 3, 4, 7] kommen zu dem Schluss, dass ein Abbau
der Braunkohle unter Lützerath für eine technische
Versorgungssicherheit und Netzstabilität nicht nötig, sondern
politisch bestimmt ist. Vielmehr steht die Förderung und
Verstromung dieser Kohle einer am Pariser Klimaabkommen und dem
europäischen Klimagesetz ausgerichteten Energiepolitik entgegen.
Die Verschärfung des europäischen Emissionshandels vom
18.12.2022 auf minus 62 Prozent THG-Emissionen im Stromsektor
bis 2030 (bezogen auf 1990) lässt mindestens fraglich
erscheinen, ob Kohleverstromung in Deutschland bis 2030 noch
wirtschaftlich sein wird [5].
Der Umstiegspfad auf erneuerbare Energien sollte sich
somit insbesondere an einem deutschen und europäischen
CO₂-Budget ausrichten, das mit den Klimazielen von Paris im
Einklang steht und ethisch vertretbar ist [6].
Wir empfehlen ein Moratorium der Räumung.
Dieses bietet die Chance für einen transparenten
Dialogprozess mit allen Betroffenen zur Entwicklung von
zukunftsfähigen Pfaden der gesellschaftlichen Transformation und
Zeit für die Überprüfung der zugrunde liegenden
Entscheidungsprämissen. Die Glaubwürdigkeit der deutschen
Klimapolitik würde wesentlich gestärkt werden – international
und besonders bei der jungen Generation.“
___________

ken.berkpinar@latnrw.de
+49 (0) 176
87800300
Landes-ASten-Treffen NRW
c/o AStA TU Dortmund
Emil-Figge-Straße 50
44227 Dortmund
latnrw.de
koordination@latnrw.de
Das Landes-ASten-Treffen NRW (LAT NRW) ist der
freiwillige Zusammenschluss der ASten bzw. hochschulweiten
Studierendenvertretungen und damit eine demokratisch
legitimierte, landesweite Interessenvertretung der
Studierendenschaften bzw. Studierendenvertretungen in NRW.