Liebe ZaPFika,
wir unterstützen dringend den Beschluss beider Resolutionen.
Dazu ein paar Gedanken
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*) Die Version "konkret relevant" ist aus unserer Sicht vor allem hilfreich für eher pragmatische Leute, die im Handgemenge universitärer Gremien stecken. Die Variante "Analyse &
Pathos" eher für nicht eingebundene Studis und sich eher (hochschul-)politisch verstehende Bündnispartner. Beides ergänzt sich aus unserer Sicht sehr gut, wenn es auch sicher nicht
schaden kann, beides an alle zu schicken, oder eine von beiden an alle.
*) Weil das online-Semester alle Beteiligten sehr schlaucht und gleichzeitig bei uns 1000 andere Bautellen laufen, insbesondere wegen der Debatte darüber, wofür man die
Zukunftsvertrags- und Exzellenzcluster-Mittel ausgibt, Umstellung auf Systemakkreditierung usw. konnten leider nur wenige von und bei der Online-ZaPF dabei sein. Die Ergebnisse in
Form der Reso-Entwürfe waren aber bereits jetzt on zahlreichen Gesprächen in verschiedenen Konstellationen sehr hilfreich, um die Gesamtlage – auch im Hinblick auf diese ganzen anderen Baustellen zu sortieren. Dies war Grundlage dafür, dass
wir in den letzten Wochen mehrere sehr erfreuliche Dinge anstoßen konnten (nichts davon ist in trockenen Tüchern):
- Im Sinne des Reso-Entwurfes "konkret relevant" haben wir in der Physik eine AG mit Dozierenden, TuV, Mitarbeitenden und Studis gegründet, deren Aufgabe genau die im Reso-Entwurf
genannten Punkte und Fragen sind. Inzwischen liegen erste sehr spannende Ergebnisse einer Evaluation vor. (Da ich nicht weiß, wie öffentlich die sind: Wer sie lesen will, kann sich
gerne bei mir direkt melden (
sbracker@smail.uni-koeln.de).
- Auf Grundlage einer Debatte über die Wiederöffnung der Physik haben unsere Profs einen offenen Brief geschrieben (Anhang), der sehr erfreulich die Bedeutung kooperativer
Zusammenarbeit betont. Dieser Brief wurde zusammen mit der Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Kolleg*innen gestern auf einer fast 6-stündigen Sitzung der "Weiteren Fakultät" (–
140 Profs aus Mathe und Naturwissenschaften + 6 Menschen anderer Statusgruppen; ja 68 ist in Köln noch nicht so ganz angekommen) diskutiert und im Konsens beschlossen, dass die ganze
Fakultät in diesem Sinne handelt und zudem systematischer als bisher die Entfristung sowohl von wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen als auch von Kolleg*innen in Technik und
Verwaltung verfolgt. (Beides bedeutet, sich mit dem Rektorat anzulegen, das gerne online-Lehre möglichst lange aufrecht erhalten würde, um alles zu modernisieren und darauf besteht,
dass man nicht zu sehr entfristen dürfe, weil man sons "Flexibilität" verliere.)
- Spannende Debatten mit Menschen von Students for Future, was denn die Uni eigentlich noch zu Nachhaltigkeit beitragen kann, außer auf Ökostrom zu wechseln (gerade geschehen) und
den Studis viel Zeit fürs Demonstrieren zu lassen.
*) Im Rahmen der Debatte darum, wie die neuen Gelder aus dem Zukunftsvertrag ausgegeben werden sollen, wurden bei uns auch die Fachschaften zu Vorschlägen aufgefordert. Wir sind
gerade dabei, unsere Vorschläge zu finalisieren. Auch in dieser Debatte waren die in den Reso-Entwürfen festgehaltenen ZaPF-Diskussionen super hilfreich und sortierend. Den aktuellen
Zwischenstand unserer Überlegungen findet ihr hier:
https://yopad.eu/p/Wohin_mit_dem_Geld(Wir wären übrigens sehr daran interessiert, mitzubekommen, was anderswo mit den Geldern geplant ist.)
Warum schreibe ich das alles?
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Weil es zeigt, dass man mit den Reso-Entwürfen sehr gut arbeiten kann, dass sie wirklich hilfreich sind, selbst für Fachschaften, die sich an der Debatte auf der ZaPF beteiligen
konnten und dadurch vielleicht schon mehr Überlegungen mitbekommen haben als andere. Dementsprechend sind wir sehr dafür, dass sie am Samstag beschlossen und dann verbreitet werden,
damit auch andere angestoßen / herausgefordert / unterstützt werden.
In diesem Sinne herzlich gestresste Grüße aus Köln,
Stefan
Am Dienstag, den 30.06.2020, 14:57 +0200 schrieb Andreas Drotloff:
Hallo liebe ZaPFika,
hiermit darf ich euch herzlich zur nächsten StAPF-Sitzung einladen. Diese wird am Samstag, den 11.07. um 11:00 stattfinden. Die vorläufige Tagesordnung findet ihr im Wiki [1], genauso wie das Protokoll der letzten Sitzung [2]. Wie immer nutzen wir Mumble [3].
Wie angekündigt werden wir uns auf dieser Sitzung erneut mit dem Antrag zur Hochschulentwicklung befassen. Die Überarbeitung hat dazu geführt, dass der Antrag in zwei Beschlussvorlagen aufgeteilt wurde, die vorläufig mit "Konkret relevant" und "Analyse&Pathos" betitelt sind. Über die beiden Texte, die ihr im Anhang findet, werden wir getrennt entscheiden. Auf der letzten Sitzung wurde außerdem bereits beschlossen, dass dieses Mal auf jeden Fall eine Entscheidung getroffen wird und danach keine weitere Überarbeitungsphase stattfindet.
Die Antragstexte sind inhaltlich final, Änderungen an Formulierungen sind (in einem vertretbaren Umfang) auf der Sitzung noch möglich. Bitte besprecht sie in euren Fachschaften und lasst uns eure Position zukommen, damit der StAPF eine fundierte Entscheidung treffen kann!
Die Antragsteller*innen haben außerdem eine Begründung geschrieben, die wir an euch weiterleiten sollen - ihr findet sie unten, genau wie die Adressat*innen der beiden Texte.
Viele Grüße
Andy aus dem StAPF
[1] https://zapf.wiki/StAPF18,6:Sitzung02
[2] https://zapf.wiki/StAPF18,6:Sitzung01
[3] https://zapf.wiki/Mumble_Voice-Chat
Begründung der Anträge:
"Große Teile der am letzten Reso-Entwurf geäußerten Kritik zielen auf die eine oder andere Weise darauf, dass der Text zu sehr springe, zu wenig klar sei, worauf er hinaus wolle usw. vor diesem Hintergrund sind wir beim Schreib-AK am Samstag der Frage nachgegangen, was eigentlich die einzelnen Bestandteile sind, die im Text stecken und deren Bezug offenbar nicht klar genug ist. Aus unserer Sicht sind das:
1. Analyse, was an den Hochschulen in der Krise eigentlich geschehen ist und noch immer geschieht, welche grundsätzlichen Prioritätensetzungen sich gegenüberstehen, was die großen Linien hinter den verschiedenen an allen Hochschulen unterschiedlichen Detailkontroversen sind.
2. Analyse, dass es sich dabei um schon lange existierende Grundauseinandersetzungen handelt, in denen nun aber Entscheidungen gefällt werden.
3. Kritik an bestimmten "Seiten", insbesondere an der Prüfungsfixierung.
4. (ein bisschen pathetisch) dafür mobilisieren, in dieser Entscheidungssituation die Fäden selbst in die Hand zu nehmen
5. Positionierung für einen Aufbruch, der statt Prüfungsfixierung in zwei Dingen besteht:
- Hochschuldidaktischen Herausforderungen stellen, anstatt mit Prüfungsdruck das vermeintliche Funktionieren einer geht-so-Lehre zu erzwingen.
- Die gesellschaftliche Relevanz des eigenen Wirkens an den Hochschulen nicht verleugnen, sondern befürworten und streitbar ausbauen.
(Dies muss einhergehen mit einer eigenen Positionierung, "denn es gibt nichts Gutes, außer man tut es" (Kästner). Aufgegriffen sind dabei Punkte, zu denen die ZaPF bereits Positionen hat und solche, zu denen sie noch keine hat, die aber gerade besonders aktuell sind.) Aufgegriffen sind dabei zum einen Punkte, zu denen sich die ZaPF bereits positioniert hat, andererseits aber auch besonders aktuelle (Punkte), zu denen eine Positionierung noch fehlt/aussteht.
6. Herausarbeiten, dass die beiden vorigen Punkte zwei Seiten derselben Medaille sind.
7. Andeuten, wo man mit diesem Aufbruch loslegen kann
Damit der Bezug zwischen diesen Punkten expliziter und weniger voraussetzungsvoll wird, der Text sich aber auch nicht wiederholt oder sehr lange erklärt, schien es uns hilfreich, diese 7 Punkte konsequent auseinander zu ziehen, zumal es sicher innerhalb der ZaPF auch verschiedene Einschätzungen gibt, worauf es im Allgemeinen und gerade jetzt aktuell besonders ankommt.
Dabei herausgekommen sind zwei Resoentwürfe:
- Die Reso "Analyse & Pathos" fokussiert sich auf die Punkte (1) bis (4) und wurde nochmals grundsätzlicher (= weniger an den Symptomen) gefasst. Sie hat damit mehr die Funktion "Aufarbeitung und Einordnung von Verwirrung, Ärger, Freude unnd Überforderung, daraufhin, den Drive zu entwickeln, sich vor Ort zusammenzutun, Souveränität zu entwickeln, Unfug auslachen zu können, die kleinen Blumen am Wegesrand zu entdecken und gemeinsam Pläne zu schmieden."
Adressat*innen sind: fzs, BuFaTas, LAKs, StudentsforFuture, Gewerkschaften, Personalräte, KFP
- Die Reso "Konkret relevant" fokussiert sich auf die Punkte (5) bis (7) und geht im Punkt (7) über das Andeuten hinaus und wird wesentlich konkreter. Sie ist mehr "hands on" gedacht, für Menschen, die im Handgemenge stecken oder sich bereits entschieden haben, sich reinzustürzen; ein Vorschlag, wo man anfangen sollte."
Adressat*innen sind: Dekanate, Asten, Gremien
Beide Entwürfe sind explizit keine Forderungen an sog. Entscheidungsträger*innen, sondern von der Überzeugung getragen, dass alle sich jeden Tag entscheiden – nämlich ob wir selbst die Dinge in die Hand nehmen oder abwarten, und was dabei überhaupt angestrebt wird."
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<Brief Fachgruppe Physik Wiederöffnung der Uni WS2020-21.pdf>_______________________________________________
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