Hi,
wie mir zu Ohren gekommen ist, überlegt der StAPF überlegt, seine
Kommunikationswege zu streamlinen. Das scheint eine recht gute Idee zu
sein, da diese Diskussion zum Beispiel an mir total vorbei gegangen ist,
obwohl ich eigentlich versuche bei den Machenschaften des StAFPes auf
dem laufenden zu bleiben. Daher hier ein paar Inputs von meiner Seite zu
den Kommunikationswegen, die der StAPF mal genutzt hat, zur Zeit nutzt
oder in der Zukunft nutzen könnte.
Fangen wir mal mit den Wegen an, die mal genutzt wurden, heute aber ein
wenig in Vergessenheit geraten sind:
In den ganz frühen Tagen wurde eigentlich fast alles über *IRC*
abgehandelt. Wer mal ein wenig in alten StAPF-Protokollen stöbert, wird
auch schnell darauf stoßen, dass die ganz alten einfach nur
Chat-Verläufe sind, da die Sitzungen im IRC abgehandelt wurden. Bis
heute gibt es auch noch #zapf auf freenode, in dem auch noch so einige
herum hängen, aber da ich da selbst nicht mehr wirklich aktiv bin, kann
ich nicht sagen, was da so abgeht.
Die Vorteile von IRC sind zum einen, dass es ein offenes Protokoll ist,
zu dem jeder Zugang hat und es auf für jedes Device, auf dem man
Applikationen installieren kann, einen IRC-Client gibt. Ein Nachteil
ist, dass es literally zu allen Seiten offen ist und ein wenig
antiquiert rüber kommt. Es ist der hippen Jugend vielleicht irgendwie
schwer zu vermitteln, warum man heute noch so ein bare bones Protokoll
nutzen sollte, aber selbst wenn Server aller modernen fancy Messenger
schon lange offline sind, wird es immer noch irgendwo einen IRC-server
geben, über den man sich noch unterhalten kann.
Ich glaube *Twitter* brauche ich nicht weiter vorzustellen. Die ZaPF hat
seit ewigen Tagen einen Twitter-Account, der aber seit ein paar Jahren
quasi brach liegt. Zur Zeit bin ich glaube ich der einzige, der ihn von
Zeit zu Zeit mal nutzt um den ZaPFbot zu retweeten.
An sich ist Twitter für eine Tagung schon ein ganz praktischer Dienst um
schnell Informationen wie z.B. Änderungen im Programm zu kommunizieren.
Vielleicht könnte sich der StAPF überlegen, den Account dafür wieder zu
verwenden, für viel mehr ist Twitter aber meiner Meinung nicht geeignet.
Dann kommen wir zu den Kommunikationswegen, die zur Zeit vom StAPF oder
auf der ZaPF genutzt werden:
*E-Mail* hat den ganz großen Vorteil, dass jeder darüber erreichbar ist.
Da für ein heutiges Studium ein E-Mail-Account unerlässlich ist, kann
man E-Mails auch sehr gut für die ZaPF nutzen.
Da E-Mail quasi eine Voraussetzung ist um sich überhaupt zu einer ZaPF
anmelden zu können, ist es auch ein guter Weg um Informationen zu
verteilen und entgegen landläufiger Meinungen ist es auch ein sehr gutes
Medium um Diskussionen zu führen. Letzteres bedarf allerdings einer
gewissen Disziplin und Verständnis für das Medium auf allen Seiten.
Grundsätzlich halte ich E-Mail für einen sehr guten Kandidaten als
primäres Kommunikationsmittel für den StAPF, allerdings kann ich auch
verstehen, dass es viele gibt, die das Verfassen von Mails als
umständlich und nicht mehr zeitgemäß empfinden. Vor allem der Zugriff
auf alte Diskussionen ist bei Email nicht ganz optimal, was aber vor
allem für Kontinuität interessant wäre.
*Mumble* wird zur Zeit als VOIP-Dienst für Sitzungen verwendet und ist
dafür auch ganz Ok. Dabei kann man es glaube ich auch belassen. Es ist
keine gute Idee, Mumble für mehr zu nutzen.
*Signal* ist mein persönlicher Favorit für die Kommunikation mit
einzelnen Personen oder in kleinen Gruppen. Es ist der aktuelle
Goldstandard, was sichere Kommunikation angeht und von der ZaPF gibt es
zur Zeit eine StAPF-Gruppe und eine allgemeine ZaPF-Gruppe.
Leider skaliert Signal nicht gut bis überhaupt nicht für große Gruppen
oder Veranstaltungen wie die ZaPF. Daher würde ich Signal hier nicht
empfehlen.
Der Elefant im Raum ist *Telegram*. Ich persönlich werde mir nie
Telegram installieren und kann auch nicht so ganz nachvollziehen, wieso
es andere Menschen tun, aber seit der letzten ZaPF in Frankfurt ist es
einfach nicht mehr weg zu bekommen. Die Probleme mit Telegram sind
mannigfach und wer genaueres wissen möchte, darf sich gerne an die
bekannten Menschen wenden, die sich mal um mal gegen Telegram
aussprechen. Diese werden bei ernstgemeintem Interesse sicher gerne
darlegen, warum Telegram immer abzulehnen ist. Ein paar Highlights: Die
Daten aller Unterhaltungen, die jemals über Telegram hattet, liegen zur
Zeit auf Servern in Dubai. Auf Grund problematischer
Authentifizierungverfahren zwischen unterschiedlichen Devices könnt ihr
euch nie so ganz sicher sein, ob nicht jemand euren Account gekapert
hat. Es wird behauptet, man könne über Telegram sicher und
kommunizieren, das ist aber belegter Weise nicht der Fall, da die
Verschlüsselung selbst ausgedacht und schlecht implementiert ist und die
Schlüssel zentral gespeichert werden.
Auch wenn es eine totale Überraschung ist, würde ich von der Nutzung von
Telegram abraten. Für die ZaPF und den StAPF im speziellen und für immer
im allgemeinen.
Das waren jetzt mal die Kommunikationswege, die durch den StAPF in der
Vergangenheit genutzt wurden oder aktuell genutzt werden. Da ist für
jeden was dabei, aber es gibt nichts, mit dem man alle zufrieden stellen
könnte. Vor allem unter dem Aspekt der schnellen Verteilung von
Informationen macht das große Probleme, da aktuell mehrere Kanäle
gleichzeitig bespielt werden müssen und so schnell einer unter geht und
Menschen ohne Infos dastehen. Die zentrale Frage ist also: Gibt es eine
Alternative, mit der man alle Menschen, die die oben genannten Kanäle
nutzen, unter einen Hut bekommen kann? Und die überraschende Antwort
lautet: Ja, die gibt es! (Zumindest fast, aber dazu später mehr...)
Dieses Wundertool heißt *Matrix*[1] und ist für sich alleine genommen
erstmal ein föderiertes offenes Chatprotokoll, vergleichbar zu Discord.
Der große unterschied und was es für die ZaPF interessant macht, ist die
Möglichkeit Bridges von Matrix zu anderen Diensten in Chat-Räume
einzubauen. So wäre es zum Beispiel einer ZaPF-Orga möglich, auf einem
Matrix-Server einen Announcement-Raum für diese ZaPF einzurichten, in
dem es Bridges zu E-Mail, Telegram und IRC gibt. Wenn diese Orga nun
Neuigkeiten hätte, dies sie unters Volk bringen müsste, könnte sie
einfach einen Post in diesem Matrix-Channel absetzen, der dann
automatisch per Mail verschickt wird und in den entsprechenden Telegram-
und IRC-Channels landen würde. Außerdem könnten diesem Channel natürlich
auch Menschen direkt auf Matrix beitreten und die Nachrichten so
bekommen. Ganz neben bei hat Matrix auch noch das praktische Feature,
dass Channels so konfiguriert werden können, dass vergangen Chatverläufe
auch für neu beigetretene Menschen zur Verfügung stehen und so Sachen
nicht mehrmals gepostet werden müssen wenn jemand neues einem Chat
beitritt.
Ein weiterer Pluspunkt in meine Augen ist, dass Matrix auch Voice-Chat
unterstützt. Es wäre dem entsprechend auch möglich, StAPF-Sitzungen über
Matrix abzuhalten und hätte den zusätzlichen Bonus, dass was auch immer
im Chat neben bei geschrieben oder geteilt wurde nicht verloren geht
sobald die Sitzung vorbei ist.
Ein kleiner Haken ist, dass es zur Zeit keine Bridge für Signal oder zu
Twitter gibt, das ist aber glaube ich verkraftbar. Der größere Haken
ist, dass man zwar die Server von
Matrix.org für die grundsätzliche
Funktionalität nutzen könnte, aber spätestens mit dem Einsatz von
Bridges ein eigener Matrix-Server für die ZaPF fast unumgänglich würde.
Dem entsprechend müsste sich eine Person finden, die den TOPF dabei
unterstützt einen solchen Service auf dem Server der ZaPF einzurichten.
Wenn ich mich recht entsinne, gab es schon jemanden, der sich dazu
bereit erklärt hatte, ich bin mir aber nicht sicher, wie da der aktuelle
Stand ist.
Dazu kommt auch noch, dass Matrix ein recht neues Protokoll ist und
daher gerade im Bereich von Clients, Bridges und Bots noch so einiges in
der Entwicklung ist und ich gerade bei Bridges nicht genau sagen kann,
wie stabil diese heute schon laufen.
Das soll aber auch erstmal genug von mir sein. Über Input und Gedanken
zu meinen Ausführungen würde ich mich sehr freuen. Besonders, wenn diese
nicht über Telegram laufen... :-P
[1]
https://matrix.org/
Grüße,
Björn