Sehr geehrte Medienschaffende,
in dieser Woche finden in Sachsen die schriftlichen Prüfungen für das 1.
Staatsexamen im Lehramt statt. Aufgrund der pandemischen Lage richteten
die Studierendenvertreter*innen sich an Kultusminister Christian Piwarz
und baten um einen Nachholtermin für alle Studierenden, die an der
Prüfung nicht teilnehmen können. Der nächste Prüfungstermin ist
andernfalls erst in einem halben Jahr möglich, womit sich auch der
Beginn des Referendariats für die Betroffenen verzögern würde. In Zeiten
von einem erheblichen Lehrer*innenmangel nicht hinnehmbar! Lesen Sie
mehr in unserer Pressemitteilung unten oder anbei.
Für Rückfragen wenden Sie sich gern an die Referentin für Lehramt der
KSS Elisa Rehle (lehramt(a)kss-sachsen.de/ 01575 211 553) oder den
Referenten für Lehramt des StuRa der Uni Leipzig
(lehramt(a)stura.uni-leipzig.de/ 0341 9737 850).
Die Pressemitteilung ist auch online
<
https://www.kss-sachsen.de/pm_09_22> abrufbar.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Giese
*+++Pressemitteilung+++*
*Lehrkräfte-Bildung in Sachsen? Wegen Corona verschoben...*
*Studierendenvertretungen fordern Nachholtermin für Staatsexamensprüfung
im Lehramt - Kultusminister Piwarz reagiert nicht*
In dieser Woche finden die schriftlichen Prüfungen für den Abschluss des
1. Staatsexamens Lehramt in ganz Sachsen statt. Diese werden regulär in
Präsenz geschrieben, auch während der aktuell noch immens hohen
Infektionszahlen. Die Wahrscheinlichkeit, sich jetzt mit dem Virus zu
infizieren und in Quarantäne begeben zu müssen, ist extrem groß, auch
für alle Prüflinge im Lehramt. Für diese bedeutet eine Infektion zum
jetzigen Zeitpunkt nicht an der Staatsexamensklausur teilnehmen zu
können und damit auch ihr Studium nicht wie geplant zu beenden. Die
nächste Möglichkeit, die unverschuldet versäumte Prüfung nachzuholen,
besteht erst wieder im kommenden Prüfungszeitraum, also in einem halben
Jahr. Dadurch verzögern sich der Beginn des Referendariats und somit
auch der Berufseinstieg dringend benötigter Lehrkräfte in Sachsens
Schulen. Die sächsischen Lehramtsstudierendenvertretungen fordern daher,
dass dringend ein Zweittermin noch in diesem Prüfungszeitraum für all
jene geschaffen wird, die den ersten Termin nicht wahrnehmen konnten.
Diese Forderung formulierten sie bereits letzte Woche in einem offenen
Brief an den Staatsminister für Kultus, Christian Piwarz, der auf den
Brief jedoch nicht reagierte. Der Brief ist der Presseerklärung beigefügt.
*Eric Scholz, Referent für Lehramt des Student_innenRates der
Universität Leipzig* meint: „Für viele angehende Lehrkräfte bedeutet die
Verschiebung ihres Abschlusses um ein halbes Jahr einen massiven
Einschnitt in ihre persönliche Lebensplanung. Vor allem finanzielle
Aspekte stellen durch den verzögerten Berufseinstieg ein großes Problem
dar. Ein weiteres Semester muss zunächst finanziert und Studiendarlehen
beglichen werden. Speziell für Studierende mit Kind oder jene, die
Angehörige pflegen, dürfte dies zum Teil kaum zu bewältigen sein. Ohne
einen Wiederholungstermin besteht außerdem die Gefahr, dass Studierende
trotz bestehender Coronainfektion zu ihrer Staatsexamensklausur gehen,
um ihr Studium wie geplant abschließen zu können. Dadurch könnten andere
Studierende gefährdet werden.“
*Elisa Rehle, Referentin für Lehramt der Konferenz Sächsischer
Studierendenschaften (KSS)*, fügt hinzu: „Wenn der Freistaat seinen
zukünftigen Lehrer*innen keine Nachschreibeklausur bietet, schadet er
nicht nur diesen, sondern auch Sachsens Schüler*innen und Schulen.
Schließlich benötigen diese dringend neue Lehrkräfte. Es wäre absurd,
wenn im nächsten Schuljahr noch mehr Unterricht ausfallen würde, nur
weil zukünftige Referendar*innen am Tag der Prüfung einen positiven
Coronatest hatten und es keinen Wiederholungstermin gab. Die Forderung
ist daher klar: Es braucht, genau wie im letzten Prüfungszeitraum, einen
Nachholtermin für die Staatsexamensklausur."
Die Landessstudierendenvertretung übt dabei auch generell Kritik am
fehlenden Nachholtermin: „Allein aufgrund der Tatsache, dass sachsenweit
an jedem Hochschulstandort mehrere hundert Studierende an der Prüfung
teilnehmen, sollten grundsätzlich Nachprüfungstermine angeboten werden.
Wenn es selbst die Hochschulen in den meisten Fällen schaffen, für ihre
Prüfungen Nachschreibetermine anzubieten, dann sollte der Staat mit
seinen Staatsprüfungen dem in Nichts nachstehen. Wir brauchen uns nicht
wundern, wenn der Berufseinstieg unserer künftigen Lehrkräfte immer
weiter verschoben wird. Ein weiteres Beispiel dafür, wie notwendig
studentische Beteiligung in solchen Prozessen ist.", erläutert *Uta
Lemke, Sprecherin der KSS.*
Überdies lehnt die KSS gemeinsam mit sehr vielen verantwortlichen
Professor*innen die Durchführung der Staatsprüfungen grundsätzlich ab:
„Der didaktische Mehrwert ist stark zu bezweifeln und der Berufseinstieg
wird somit ohne Gründe verzögert. Auf die von Studierenden, Lehrenden
und Gewerkschaften initiierte Petition mit über 7.00 Unterschriften hat
das Kultusministerium laut Studierendenvertretungen bis heute nicht
angemessen reagiert.", schließt die *Referentin für Sachsens
Lehramtsstudierende Elisa Rehle*.
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Sprecherin der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
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