Sehr geehrte Medienschaffende,
in den letzten Tagen wurden die studentischen Rufe nach mehr Beteiligung
immer lauter. Anstelle darauf zu reagieren, schränkte die Uni Leipzig in
der gestrigen Sitzung des Senates die Mitwirkungsmöglichkeiten von
Studierenden noch weiter ein.
Mehr dazu in der Pressemitteilung unten oder anbei. Für Rückfragen
stehen Ihnen Paul Steinbrecher (hopo(a)stura.uni-leipzig.de /
015223538520) und Felix Fink (hopo(a)kss-sachsen.de / 0351 86 33 122)
gerne zur Verfügung.
Die Pressemitteilung ist auch online
<
https://www.kss-sachsen.de/pm_27_22> abrufbar.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Giese
--
Sprecherin der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
c/o StuRa der Universität Leipzig
Universitätsstraße 1
04109 Leipzig
Mail:sprecherinnen@kss-sachsen.de
Tel.: 0152 21874904
*+++Pressemitteilung+++*
Demokratie an sächsischen Hochschulen? Eine Farce!*
In Sachen studentischer Beteiligung geht die Uni Leipzig lieber
rückläufige Schritte und begeht damit einen klaren Dammbruch *
Anstelle auf die in den letzten Wochen in Sachsen immer lauter werdenden
studentischen Rufe nach mehr Beteiligung und Mitbestimmung zu reagieren,
wird diese an der Universität Leipzig noch weiter eingeschränkt. In der
Sitzung des Akademischen Senats am gestrigen Dienstag (18.10.2022) hat
die neu gewählte Rektorin Prof. Obergfell einen Kurswechsel vollzogen.
Die studentischen Vertreter*innen dürfen nunmehr keine eigenen Fragen
mehr ans Rektorat richten, ohne dass die Professor*innen dies
genehmigen. Im Senat findet somit eine Abgrenzung zu anderen gewählten
Organen statt - im Landtag haben bspw. alle einzelnen Abgeordneten ein
Fragerecht. Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) ruft
die Koalition aus CDU, SPD und Bündnis 90 / Die Grünen dringend zu einer
schnellen gesetzlichen Anpassung auf.
Dazu erklärt *Paul Steinbrecher, Referent für Hochschulpolitik des
Student*innenRates und Mitglied des Senates der Universität
Leipzig:* „Wir waren erschrocken, als in der Sitzung des höchsten
universitären Gremiums, dem akademischen Senat, unsere Anfragen an das
Rektorat nicht wie üblich beantwortet wurden. Stattdessen ließ Rektorin
Prof. Obergfell das gesamte Gremium darüber abstimmen, ob überhaupt eine
Beantwortung unserer Fragen stattfinden soll. Wir hatten das Rektorat zu
den geplanten Entlastungen für die Studierenden aufgrund der
Energiekrise, den Möglichkeiten zur Verbesserung der Lehre und dem Stand
der Umsetzung auf dem Weg zu einer klimagerechten Hochschule angefragt.“
*Steinbrecher* sieht dies klar als weitere Einschränkung der
Mitwirkungsmöglichkeiten Studierender an: „Ab sofort müssen unsere
studentischen Fragen wohl auch der Mehrheit des Gremiums gefallen, damit
wir auch Antworten erhalten. Da die Professor*innen in diesem und den
meisten anderen Gremien mehr als die Hälfte der Stimmen besitzen, ist
uns nicht mehr möglich uns unabhängig von ihnen zu beteiligen. Wir
fragen uns nun wie sinnvoll es ist, bei dieser Scheinbeteiligung noch
mitzumachen, wenn diese jetzt immer vom Gutdünken der Profs abhängt?“
*Felix Fink, Referent für Hochschulpolitik der KSS*, ordnet das
Geschehen landespolitisch ein: „Es ist erschreckend, dass die
Universität Leipzig erneut einen Dammbruch begeht. Sie ist
doch bereits eine
der Vorreiterinnen bei schlechten Anstellungsbedingungen unserer
Dozent*innen. Nun grenzt sie sich von den übrigen sächsischen
Hochschulen auch noch durch ein miserables Demokratieverständnis ab,
indem sie eine langjährige Praxis, die Fragen der Studierenden zu
beantworten, einfach so beendet. Das mangelnde Verständnis für die
Grundfeste der demokratischen Mitbestimmung zeigt uns erneut, dass der
Gesetzgeber nicht auf ein verantwortungsvolles Handeln der Rektorate
vertrauen kann.“
Im Hinblick auf die aktuell anstehende Novellierung des sächsischen
Hochschulgesetzes sehen die Studierenden ein deutliches Anliegen:
„Ähnliche Formen von mangelnder Transparenz deuten sich auch an anderen
sächsischen Hochschulen an. Daraus folgt immer dringender die
Notwendigkeit, den Hochschulen sehr enge Vorgaben bei demokratischen
Prozessen zu machen. Es muss nun gesetzlich festgeschrieben werden, dass
jedes Senatsmitglied einzeln Fragen an das Rektorat richten kann, welche
dieses zu beantworten hat“, schlussfolgert *Sabine Giese, Sprecherin der
KSS*.
Die KSS hat zur gerade anstehenden Novelle des Hochschulgesetzes bereits
umfangreich Stellung genommen. Eine mögliche Lösung der nun akut
gewordenen Problematik befindet sich bereits in ihrem Forderungskatalog
<revolution-studium.de>.//
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