Sehr geehrte Damen und Herren,
am Mittwoch wurden vom Haushalts- und Finanzausschuss des sächsischen
Landtags 450.000€ zusätzlich als Kredit für die Nothilfetöpfe der
sächsischen Studierendenwerke beschlossen. Die Konferenz Sächsischer
Studierendenschaften (KSS) kritisiert die Höhe und die Modalitäten
dieser Mittel.
Lesen Sie in unserer Pressemitteilung unten bzw. im Anhang mehr über die
Notwendigkeit durch die finanzielle Notlage der Studierenden und die
Kritik der KSS an der Entscheidung. Für Rückfragen erreichen Sie uns
unter 017681974256 und sprecherinnen(a)kss-sachsen.de.
Mit freundlichen Grüßen
Paul Senf
*+++ Pressemitteilung +++*
**
*Das geht besser als im Bund**
KSS kritisiert zu niedrige und zurückzuzahlende Aufstockung der
Notfalltöpfe von Studierendenwerken*
Am 20.05. hat nach dem Kabinett auch der Haushalts- und Finanzausschuss
des sächsischen Landtages 450.000€ zusätzlich für die Nothilfetöpfe der
vier Studierendenwerke in Sachsen beschlossen. Das Geld ist ein Kredit
und muss zurückgezahlt werden. Nach Auffassung der Konferenz Sächsischer
Studierendenschaften reagiert die Landesregierung damit nicht adäquat
auf die finanzielle Notlage der Studierenden. Lukas Eichinger, Sprecher
der KSS, dazu: „Einerseits sind 450.000€ bei potenziell 30.000
betroffenen Studierenden viel zu wenig. Andererseits sind Studierende
unverschuldet in dieser Notlage und haben jetzt kaum eine andere Wahl
als sich zu verschulden."
Vor einem Monat haben sich die Wissenschaftsminister*innen aller Länder,
darunter auch der sächsische Staatsminister Gemkow, in einem Brief zur
finanziellen Hilfe für Studierende an Bundesbildungsministerin Karliczek
gewandt. Eine zentrale Forderung darin war, dass neben einem Kredit ein
gleich großer Anteil als nicht rückzahlbarer Zuschuss an die
Studierenden ausgezahlt werden müsse. Paul Senf, ebenfalls Sprecher der
KSS, sagt dazu: „Nun als Landesregierung, wie der Bund, auch einen
Kredit anzubieten ist eine Doppelmoral. Gerade weil das
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) keine ausreichenden
Lösungen präsentiert, muss das Land hier einspringen und den
Studierenden Zuschüsse gewähren." "Verschuldung löst das Problem nicht,
sondern verschiebt es nur in die Zukunft. Sowohl das Sächsische
Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) als auch
das Sächsische Staatsministerium der Finanzen (SMF) sind hier in der
Pflicht den Studierenden nachhaltig und angemessen zu helfen.“ ergänzt
Eichinger.
In Sachsen gibt es knapp 110.000 Studierende, mindestens 30.000 davon
sind nach aktuellen Schätzungen in akuter finanzieller Notlage.
"Angenommen betroffene Studierende bekommen monatlich 500€ für drei
Monate ausgezahlt, dann können mit dem Geld gerade einmal 300
Studierende gefördert werden. Das ist nur 1% der Bedürftigen." rechnet
Claudia Meißner, Referentin für Soziales der KSS, vor. „Wenn sich
Studierende wegen ausbleibender finanzieller Hilfe verschulden müssten,
folgt für viele der Studienabbruch. Um das zu verhindern, braucht es
endlich eine monetäre Absicherung durch den Freistaat Sachsen in
Kooperation mit dem Bund.“, erklärt Meißner. In einem offenen Brief an
den Bund und die Länder forderten viele Studierendenvertretungen,
darunter auch die KSS, am Dienstag ein Bund-Länder-Programm zur
Aufstockung der geplanten Zuschüsse von 100 Mio. Euro auf mindestens 900
Mio. Euro für die Studierendenwerke bundesweit.
Die KSS vertritt als gesetzlich legitimierte
Landesstudierendenvertretung alle 108.000 Studierenden an Sachsens
staatlichen Hochschulen.
Die Pressemitteilung finden Sie auch online hier.
<
https://www.kss-sachsen.de/pm_19_20>
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Sprecher der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
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