Sehr geehrte Medienschaffende,
noch immer keine zeitgemäße Lehrkräfteausbildung in Sachsen: Vergangene
Woche trat die neue Lehramtsprüfungsordnung I (LAPO I) in Kraft, welche
die Ausbildung von Lehrer*innen in Sachsen normiert und regelt. Die
Studierendenvertretungen hatten bei der Novellierung jedoch mehr
erwartet und kritisieren, dass notwendige Änderungen weiterhin ausbleiben.
Mehr dazu können Sie in der Pressemitteilung unten oder im Anhang
nachlesen. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die
Lehramtsreferent*innen der KSS Elisa Rehle – 015757211553 und des StuRa
Universität Leipzig Eric Scholz - 0341 97 37 850 oder per Mail unter
lehramt(a)kss-sachsen.de
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Giese
*+++ Pressemitteilung+++*
*Zu wenig und zu spät!
Sächsische Studierendenvertretungen kritisieren neue
Lehramtsprüfungsordnung*
Am vergangenen Dienstag, dem 01.02.2022, ist die neue
Lehramtsprüfungsordnung I (LAPO I) in Kraft getreten. Diese strukturiert
und regelt die gesamte Lehrkräfteausbildung an den sächsischen
Universitäten. Sie legt also fest, welche Schwerpunkte gesetzt, Inhalte
gelehrt und Leistungen erbracht werden müssen. Nach einem zähen Prozess
zur Novellierung der LAPO I, verbunden mit immensen Verzögerungen, haben
das Staatsministerium für Kultus (SMK) und das Staatsministerium für
Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) nun dessen Ergebnis vorgelegt,
welches aus Sicht der Studierendenvertretungen sehr zu wünschen übriglässt.
„Prinzipiell begrüßen wir es sehr, dass Medienbildung, politische
Bildung und inklusionspädagogische Inhalte nun fester und
verpflichtender Teil des Curriculums werden. Doch für alle drei Bereiche
gilt: zu wenig und zu spät! In Anbetracht einer immer komplexer
werdenden Welt, ist der vorgegebene Umfang für Medienkompetenz und
politische Bildung viel zu gering. Ebenso wird 13 Jahre nach
Ratifikation der UN-Behindertenrechtskonvention Inklusion an Sachsens
Schulen bisher kaum berücksichtigt. Mit der Novellierung der LAPO I wird
sich das auch sobald nicht ändern.", sagt *Elisa Rehle, Referentin für
Lehramt der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS)* und
ergänzt: „Besonders vor dem Hintergrund des aus allen Nähten platzenden
Lehramtsstudiums müssen die Universitäten fachwissenschaftliche Inhalte
und Leistungspunkte reduzieren. Wir befürchten, dass nur letztere
einfach gekürzt werden und so der Aufwand für Studierende immer weiter
wächst.“
Leider finden sich in der neuen LAPO immer noch die überflüssigen
Staatsexamensprüfungen, in denen bereits im Studium Abgeprüftes noch
einmal abgefragt wird. Vor allem die Prüfungsterminierung sorgt dafür,
dass Lehramtsstudierende im Staatsexamen in weniger Zeit gleichviele
Leistungen erbringen müssen, wie ihre Kommiliton*innen im
Bachelor-Master-Studium. "Dadurch, dass die Abgabe der
wissenschaftlichen Arbeit und das Ablegen der schriftlichen Prüfung auf
den Anfang des Semesters fallen, wird das vorhergehende Semester so
überladen, dass die meisten Studierenden sich gezwungen sehen, länger zu
studieren und damit auch später in ihr Referendariat zu starten. Der
Staat verzögert somit selbst den Berufseinstieg dringend benötigter
Lehrkräfte", meint *Eric Scholz, Referent für Lehramt des
Student_innenRats der Universität Leipzig (StuRa Universität Leipzig)*.
„Die Landesregierung hat leider erneut verpasst, das sächsische
Lehramtsstudium so umzugestalten, dass angehende Lehrkräfte adäquat auf
ihre spätere gesellschaftliche Aufgabe vorbereitet werden. Zuviel bleibt
offen und im Vagen. Inklusion und politische Bildung dürfen keine
Randerscheinungen mehr bleiben. Wir brauchen ein Lehramtsstudium, das
endlich im 21. Jahrhundert ankommt, seine Studierende nicht schon vor
Berufseinstieg verschleißt und es somit schafft, dass einige von ihnen
auch nach dem Studium Sachsens Schulen und Schüler*innen zur Verfügung
stehen.“, hält *Rehle *abschließend fest.
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Sprecherin der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
c/o StuRa der Universität Leipzig
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