Sehr geehrte Medienschaffende,
seit Jahren versprach die Landesregierung eine umfassende
Gesetzesnovellierung des Sächsischen Hochschulgesetzes. Jetzt ist
es endlich soweit und ein neuer Gesetzesentwurf wurde vorgelegt.
Besonders die Studierenden haben noch etliche
Verbesserungsvorschläge für dieses neue Gesetz. Ein breites
Bündnis wird in den nächsten Wochen auf die ausstehenden
Änderungen aufmerksam machen.
Hinter dem Motto "Revolution Studium - Hochschulen denen, die
darin lernen" haben sich neben allen Studierendenschaften Sachsens
die Gewerkschaften junge GEW, DGB Jugend und ver.di sowie die
Parteijugenden linkjugend, Jusos und Grüne Jugend versammelt.
Mehr dazu lesen Sie in unserer Pressemitteilung unten oder anbei
bzw. online auf unserer Webseite
(https://www.kss-sachsen.de/pm_21_22).
Für Rückfragen wenden Sie sich gern an Sabine Giese (Sprecherin
der KSS) unter 015221874904/ sprecherinnen@kss-sachsen.de oder
Felix Fink (Referent für Hochschulpolitik) unter 0341 9730064/
hopo@kss-sachsen.de.
Besuchen Sie auch die Kampagnenwebseite www.revolution-studium.de.
Dort finden Sie auch den aktuellen Gesetzesentwurf, die
Stellungnahme der KSS sowie alle Forderungen des Bündnisses
hierzu.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Giese
-- Sprecherin der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften Konferenz Sächsischer Studierendenschaften c/o StuRa der Universität Leipzig Universitätsstraße 1 04109 Leipzig Mail: sprecherinnen@kss-sachsen.de Tel.: 0152 21874904
+++ Pressemitteilung +++
Lange musste sich die Hochschulwelt gedulden. Doch nun nimmt die bereits für 2020 im Koalitionsvertrag versprochene Novellierung des Sächsischen Hochschulgesetzes endlich Fahrt auf. Mittlerweile gibt es einen umfassenden neuen Gesetzesentwurf, welcher bis Mitte September von verschiedensten hochschulpolitischen Akteur*innen in Stellungnahmen ebenso umfassend kommentiert wurde. Besonders die Studierenden, vor allem vertreten durch die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS), haben noch etliche Verbesserungsvorschläge für das neue Gesetz. Gemeinsam mit ihren zahlreichen Bündnispartner*innen ist sich die KSS einig: Es muss noch weitaus mehr passieren! Hinter dem Motto "Revolution Studium - Hochschulen denen, die darin lernen" haben sich neben allen Studierendenschaften Sachsens die Gewerkschaften junge GEW, DGB Jugend und ver.di sowie die Parteijugenden linkjugend, Jusos und Grüne Jugend versammelt.
Dazu erklärt Sabine Giese, Sprecherin der KSS: „Der neue Entwurf des sächsischen Hochschulgesetzes ist ein Anfang, aber bleibt leider noch immer weit hinter der studentischen Lebensrealität und den heutigen Erfordernissen zurück. Die Änderungen in den wichtigen Themenbereichen Chancengerechtigkeit, Geschlechterinklusivität, gute Arbeitsbedingungen und bedürfnisgerechte Studienbedingungen gehen nicht über erste gute Ansätze hinaus. Es fehlt schlichtweg an tatsächlichen Konsequenzen. Dringend notwendige Anpassungen, welche für demokratischere Strukturen an Sachsens Hochschulen gesorgt hätten, sind leider ausgeblieben und auch die Übernahme der gesellschaftlichen Verantwortung der Hochschulen ist gerade im Hinblick der vorherrschenden Klimakrise noch sehr ausbaufähig! Nur ein wenig an vereinzelten Stellschrauben zu drehen reicht nicht. Wir brauchen eine Revolution in unserem Studium und an den Hochschulen, die wirklich denen gerecht wird, die darin lernen - und arbeiten!“
Um zum wiederholten Male auf die Forderungen der größten Statusgruppen an den Hochschulen aufmerksam zu machen, organisiert das Bündnis in den nächsten Wochen eine breit aufgestellte Kampagne mit verschiedenen Demonstrationen und Podiumsdiskussionen.
Termine für die Demonstrationen am 17. Oktober 2022:
Podiumsdiskussionen:
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Einen Blick auf die aktuellen Rahmenbedingungen und deren Verbesserungsbedarf im Sächsischen Hochschulgesetz werfen die Bündnispartner*innen:
„Dass die Arbeitsbedingungen an den Hochschulen oft prekär sind, zeigten nicht zuletzt Kampagnen wie #TVStud- oder #IchbinHanna. Das Sächsische Hochschulgesetz kann und muss endlich Abhilfe schaffen! Die im Gesetzentwurf vorgesehene Mindestbefristungsdauer von 6 Monaten für studentisch Beschäftigte ist ein Achtungserfolg, wenngleich es keine Begründung für diese sehr kurze Dauer gibt. Dass (längere) Mindestbefristungen praktikabel und rechtssicher sind zeigt die langjährige Praxis in Berlin. Dass sie erforderlich sind, haben die sächsischen Hochschulen zu Genüge durch ihre miserablen Anstellungsbedingungen unter Beweis gestellt.“ kommentieren Charlotte Blücher, Landessprecherin der Jungen GEW und Felix Fink von der DGB Jugend aus gewerkschaftlicher Perspektive.
„Die Studienbedingungen an den sächsischen Hochschulen werden den Bedürfnissen der Studierenden in 2022 nicht gerecht“, sagt Mats Rudolph, Landeskoordinator der Juso-Hochschulgruppen Sachsen. „Alle Studierenden sollen gestärkt und befähigt werden, das eigene Leistungsvermögen optimal abrufen zu können - auch und gerade wenn persönliche oder generelle Rahmenbedingungen temporär den vollen Leistungsabruf verhindern. Begrenzte Prüfungsversuche, verpflichtende Teilnahme an digitalen Prüfungen und Anwesenheitspflichten gehören daher abgeschafft! Ziel muss es sein, eine flexible Erbringung von Leistungsnachweisen und eine bedürfnisgerechte Individualisierung der Studienorganisation zu ermöglichen. Eine Befähigung von Hochschulen zur Entwicklung und Erprobung eigener Konzepte ist daher unabdingbar.“
Paul Senf, Mitglied der linksjugend Sachsen: „Noch immer fehlt es im gesamten Bildungsbereich an Chancengerechtigkeit. So auch an den Hochschulen. Denn die Herkunft und das Geschlecht von Studierenden oder auch der Geldbeutel der Eltern spielt für den akademischen Werdegang eine gewaltige Rolle. Doch es braucht Hochschulen für alle. Das bedeutet unter anderem die Abschaffung aller Studiengebühren, wirksamen Diskriminierungsschutz oder auch umfangreichere und verpflichtendere Teilzeitmöglichkeiten im Studium, als sie es bisher bereits angedacht waren.“
Charlotte Henke, Landessprecherin der GRÜNEN JUGEND Sachsen, findet außerdem: „Hochschulen dürfen sich nicht weiter mit dem Vorwand des Neutralitätsgebotes zurückhalten. Stattdessen sollten sie viel mehr in der Gesellschaft mitmischen und faktenbasierte Diskurse anregen. Außerdem sind Bildungseinrichtungen keine Unternehmen – anstelle wirtschaftlicher müssen gesamtgesellschaftliche Interessen im Vordergrund stehen! So verlangen wir zum Beispiel die Klimaneutralität aller Hochschulen bis 2030 durch eine Verpflichtung im Gesetz zum Erstellen einer Nachhaltigkeitsstrategie."
Mehr Infos auf der Kampagnenwebseite unter revolution-studium.de