Sehr geehrte Medienschaffende,
um den Studierenden pandemiebedingte Nachteile im Studium
auszugleichen, wurden in den letzten Semestern häufig auf
studentische Initiative an fast allen sächsischen Hochschulen
Freiversuchsregelungen getroffen. Diese stießen gerade bei den
Prüfenden immer wieder auf Widerstand. Nun belegt die Auswertung
einer kleinen Anfrage zu den Freiversuchen der Konferenz
Sächsischer Studierendenschaften (KSS), dass sie Studierende trotz
Pandemie zu Prüfungen motivieren und sich keine negativen Folgen
daraus ergeben.
Lesen Sie mehr zu den Ergebnissen der Auswertung und den für uns
folgenden Forderungen in unserer Pressemitteilung unten oder im
Anhang.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Sprecher*innen in der
KSS Sabine Giese und Paul Senf (Tel.: 0152 21874904/ 0176
81974256, Mail: sprecherinnen@kss-sachsen.de).
Mit freundlichen Grüßen
Paul Senf
+++ Pressemitteilung +++
Von wegen Sonderbehandlung - Freiversuche
retten Studienerfolge in der Pandemie
Auswertung einer kleinen Anfrage durch KSS
belegt Wirksamkeit der Coronaregelungen
Die Pandemie traf besonders Studierende schwer - oft wurden sie
bei Coronaregelungen vergessen und hatten mit erschwerten
Studienbedingungen zu kämpfen. Um diese teilweise auszugleichen,
wurden vor allem auf Initiative der Studierenden selbst an vielen
sächsischen Hochschulen sogenannte Freiversuchsregelungen
getroffen. Damit hatten Studierende in den letzten drei
Pandemiesemestern die Möglichkeit, Prüfungsergebnisse abzulehnen
und entsprechende Prüfungen im selben Versuch zu wiederholen.
Diese Regelungen stießen besonders unter den Prüfenden auf
Widerstand. Sie äußerten die Sorge, dass Studierende die
Wiederholungsmöglichkeiten ausnutzen würden und für Lehrende ein
erheblicher Mehraufwand entstünde. Die Konferenz Sächsischer
Studierendenschaften (KSS) hat nun eine kleine
Anfrage der Landtagsabgeordneten Anna Gorskih zu den Auswirkungen
der Freiversuchsregelungen ausgewertet. Die Ergebnisse
verdeutlichen, dass die Regelungen einen maßgeblichen Anteil daran
haben Studierende trotz der schweren Situation zum Ablegen von
Prüfungen zu motivieren. Außerdem sind Befürchtungen um die
negativen Effekte mit den erfragten Daten nicht nachweisbar.
"Es zeigt sich, dass ohne Freiversuchsregelungen die Anzahl der
unternommenen Prüfungen dramatisch einbricht. Wenn die
studentischen Vertreter*innen diese jedoch erkämpfen konnten,
blieb die Zahl der unternommenen Prüfungsversuche vergleichsweise
konstant. Dementsprechend ist klar, dass Freiversuche Studierende
motivieren ihr Studium fortzusetzen anstelle es zu pausieren oder
sogar abzubrechen. Außerdem konnten wir mit den Zahlen keinen
auffälligen Anstieg nicht bestandener Prüfungen feststellen. Auch
die Anzahl der durch die Regelungen wiederholten Prüfungen ist im
Vergleich zu den nicht bestandenen Versuchen sehr gering. Wie von
uns vermutet ist damit die These widerlegt, dass Studierende 'auf
gut Glück' Prüfungsleistungen ablegen, die sie nicht bestehen oder
trotz bestandener Leistung wiederholen. Also waren zusätzlich zu
den positiven Effekten für uns Studierende die Sorgen unserer
Lehrenden nach einem erheblichen Mehraufwand stets unbegründet.",
analysiert Paul Senf, Sprecher der KSS.
In den letzten drei Pandemiesemestern haben mit ein paar Ausnahmen
fast alle Hochschulen Freiversuchsregelungen in irgendeiner Art
getroffen. Dieses Semester sind es bisher jedoch nur sehr wenige.
"Es ist uns völlig unverständlich, warum so viele Hochschulen für
dieses erneut sehr belastende Semester keine Freiversuche
beschlossen haben. Unsere Auswertung zeigt, dass die Regelungen
große Vorteile haben und die vorgebrachten Befürchtungen sich
nicht bewahrheiten. Die Studis zur Fortsetzung ihres Studiums zu
motivieren, muss doch auch im Sinne der Hochschulen sein. Die
Prüfungsphase steht vor der Tür. Unter den aktuellen Bedingungen
besteht die Gefahr, dass Studierende ihre Prüfungen schieben und
diese sich in den nächsten Semestern erheblich anstauen - oder
manche ihr Studium sogar ganz abbrechen. Deswegen müssen die
Freiversuchsregelungen an den Sächsischen Hochschulen im Sinne
aller unbedingt verlängert werden." fordert Sabine Giese,
ebenfalls Sprecherin der KSS, abschließend.
Die Pressemitteilung finden Sie auch online.
Die KSS vertritt als gesetzlich legitimierte
Landesstudierendenvertretung alle 101.000 Studierenden an
Sachsens staatlichen Hochschulen. Für Rückfragen wenden Sie sich
bitte an die Sprecher*innen der KSS:
Sabine Giese – 0152 21874904, und Paul Senf - 0176 81974256
-- Sprecher*innen der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften Konferenz Sächsischer Studierendenschaften c/o StuRa der Universität Leipzig Universitätsstraße 1 04109 Leipzig Mail: sprecherinnen@kss-sachsen.de Tel.: 0176 81974256