Hey Henning,
> für was brauchst du denn die Daten?
Kurz gesagt, ich möchte wissen, wo wir im Vergleich mit anderen Unis
liegen.
Länger ausformuliert: einige wenige Dozierende bestätigen, dass Anteil
und Umpfang des Praktikums im Vergleich höher sei. Ich versuche mir
eine eigene Meinung zu bilden - mich stört die Abbrecherquote gerade
zu Beginn des Studiums an unserer Uni. Über den Bachelor hinweg haben
wir eine Abbrecherquote von so ganz grob 50%, was, auch laut Aussage
verschiedener Dozierender, relativ normal sei. Ein gewisser Teil
dieser Abbrecher entsteht durch das Praktikum, bzw die Belastung
dadurch (was ich aus persönlichen Gesprächen mit verschiedenen
Studierenden erfahren habe).
Ich möchte mich dafür einsetzen, die empfundene Belastung der
Studierenden im ersten bzw zu Beginn des ersten Semesters zu
reduzieren. Das Praktikum bei uns scheint mir dafür, entsprechend
dieser Informationen, eine naheliegende Möglichkeit zu sein.
Daher meine Frage. Ich hätte gerne eine Vergleichsmöglichkeit.
Inhaltlich muss ich
dir leider komplett wiedersprechen. Zu einem Studium
gehört auch die Persönlichkeitsentwicklung. Seine eigenen Grenzen kennen
lernen und überwinden. Zumindest in meiner Fachschaft ist bei uns einmal
gefallen, dass einer der Gründe, warum das Physikstudium so hoch
angesehen ist, auch wegen der hohen Belastung während des Studiums (die
Diskussion ist bei uns allerdings schon ein bisschen her).
50 % Abbrecherquote sind tatsächlich recht normal, nicht nur in der
Physik. Und solange die Leute in den ersten! (und das sagst du ja)
Semestern merken, dass das/dieses Studium nichts für sie ist, ist das
auch gut so. Nicht jeder muss ein Studium haben. Wenn die gute Frau
Ministerin Bauer (BaWü) sagt, dass 50 % der Menschen auf die Hochschule
gehen sollen, dann ist das einfach nur verrückt. Die Folge davon wird
nämlich lediglich sein, dass man bald auch als SekretärIn einen Bachelor
braucht. Und es ist nun einfach mal nicht jeder für ein Studium gemacht,
noch braucht es für die allermeisten Berufe ein Studium.
Das arbeiten wird später nicht weniger stressig und was nützt es den
Studierenden sich durch ein Studium mit aller Gewalt zu kloppen, wenn
sie merken, dass es nicht das richtige für sie ist? Und zumindest auf
einer Hochschule sollten die Leute reif genug sein, dass man ihnen nicht
mehr sagen muss, was sie toll finden und was nicht.
Sorry...musste ich einfach mal kurz loswerden, als ich das gelsen habe :)
> Ich könnte dir anbieten einmal beim Dachverband der Praktikumsleiter
> anzufragen
Das wäre super.
Mach ich. Diskutieren können wir ja dann auf der ZaPF =)
> Die Akkreditierungsrichtlinien sagen nichts zu Praktika, da diese ja
> nicht nur für Physik, sondern für alle Studiengänge gelten. Es wird zwar
> schwer einen Physikstudiengang ohne Praktika akkreditiert zu bekommen,
> aber zumindest theoretisch ist es möglich.
Bist du dir da sicher? Bzw, anders gefragt: wenn bei uns von
Dozierenden behauptet wird, man könne die Anzahl der durchzuführenden
Versuche nicht wirklich verringern, weil es entsprechende Vorlagen
gäbe, worauf basieren die ihre Aussage? Ich bin jetzt einfach davon
ausgegangen, dass es da entsprechende Vorlagen bzw Richtlinien
bezüglich der Akkreditierung gibt.
Ich denke, dass die Vorgaben darauf basieren,
dass 1 ETCS einen
Zeitaufwand von 25 h - 30 h entspricht. Reduziert man die Anzahl an
versuchen, ist also der Zeitaufwand zu gering und man müsste weniger
ECTS dafür geben. Zumindest bei uns ist es so, dass gerade die ersten
beiden Semester Praktikum ebenfalls die Praktika so ziemlich das
zeitintensivste sind (zumindest waren, wir hatten ein paar Änderungen).
Allerdings waren die Praktika das einzige, wo die ETCS dem geforderten
Zeitaufwand bei uns entsprachen. Manche waren tatsächlich sehr fleißig
und haben den Zeitaufwand bei weitem überschritten, aber das war nicht
notwendig und damit ihr eigenes "Vergnügen".