Liebe ZaPFika,
entschuldigt bitte die späte Rückmeldung aus Braunschweig, wir haben
aber leider erst gerade unsere Sitzung beendet, in der wir über die
beiden Resolutionen gesprochen haben.
Der Resolution zur Hochschulentwicklung stimmen wir nicht zu, da
unserer Meinung nach viele verschiedene Punkte angesprochen und
"zusammengeworfen" werden, wodurch die Reso unverständlich wird und
keine direkte Handlungsempfehlung aus ihr hervorgeht. Zudem werden
allgemeinpolitische Themen angesprochen, zu denen wir uns nicht bzw.
nicht ohne eine "reguläre" Diskussion im Plenum äußern möchten.
Der Resolution zur Prüfungsorientierung stimmen wir grundsätzlich zu.
Allerdings können wir den Vorwurf an die Dozierenden, dass ein
Generalverdacht des Betruges durch die Studierenden besteht, nicht
bestätigen. Dementsprechend sollte dieser Vorwurf auch nicht in die
Reso einfließen.
Weiterhin ist es unserer Meinung durchaus normal und sinnvoll, dass
die Prüfungsanforderungen an die zur Verfügung stehenden Hilfsmittel
angepasst werden. Das Verhältnis von Hilfsmitteln und Anforderungen
sollte natürlich in den Prüfungsmodalitäten sinnvoll festgelegt sein.
Die Ergänzung aus Würzburg, dass etwaige positive Entwicklungen (z.B.
neue Prüfungsformen) und berechtigte Kritikpunkte über die Corona-Zeit
hinaus gelten sollten, finden wir sinnvoll und unterstützenswert.
Viele Grüße,
Dennis
On Sat, 13 Jun 2020 18:54:17 +0200
Daniela Kern-Michler <kern-michler(a)posteo.de> wrote:
Liebe Fachschafte, Liebe ZaPFika,
auf dem Abschlusstreffen der DigitalZaPf wurde u.a. eine Reso zur
Prioritätensetzung der Hochschulen während der Coronazeit diskutiert.
Den daraus entstanden überarbeiteten Text findet ihr in dieser Mail.
Am nächsten Donnerstag entscheidet der StAPF, ob er in Vertretung für
ein Endplenum einen Beschluss dazu fasst oder nicht. Um diese
Entscheidung gut treffen zu können, sind Positionierungen der
Fachschaften und ZaPFika nötig. Deshalb meldet Euch bitte per Mail
beim StAPF(stapf(a)zapf.in) oder verfasst einen Beitrag im Forum
(
https://talk.zapf.in/t/kritik-an-der-prioritaetensetzung-im-angesicht-der...).
Bitte meldet Euch insbesondere, wenn ihr Bedenken habt. Oder auch,
wenn ihr mehr Zeit braucht, um Euch zu positionieren.
Hier kommt der neue Text:
*Perspektiven für Hochschulentwicklung in und aus der Coronakrise*
Der Widerstreit zwischen der Bewahrung des prä-Corona „business as
usual“ und der empathischen Reaktion auf die aktuellen
Herausforderungen, spitzt sich angesichts der Coronakrise zu und es
entstehen gleichzeitig neue Initiativen sich lange verschleppten
Problemen zu stellen.
Exemplarisch für die Absurdität des Festhaltens am Status Quo ist
der immense Arbeitsaufwand, der derzeit für pünktliche, rechts- und
betrugssichere Prüfungen betrieben wird – sogar dort, wo es an
sinnvollen Lehrkonzepten zur Vermittlung des abzuprüfenden Stoffes
unter den gegebenen Bedingungen fehlt. Teilweise werden Prüfungen
mitten im Semester in Präsenz nachgeholt, während über Präsenzlehre
noch nicht einmal ernsthaft nachgedacht wurde.
Auf der anderen Seite übernehmen verschiedenste Akteure wie das
Solidarsemesterbündnis [1 <
https://solidarsemester.de/>]
Verantwortung für eine angemessene Berücksichtigung der schwierigen
sozialen Lage von Hochschulmitgliedern (vgl. [2
<
https://zapf.wiki/images/a/a4/Solierklaerung.pdf>] & [3
<
https://zapf.wiki/images/c/c7/BAf%C3%B6G.pdf%5D>]). Wieder andere
arbeiten mit großem Einsatz daran, dass im Corona-Lehr-Alltag
physical distancing nicht in social distancing umschlägt. Dabei sind
spannende didaktische Fortschritte gemacht worden, die
richtungsweisend auch über die Krise hinaus sind.
Die aktuelle Entwicklung an den Hochschulen ist doppelt
entscheidend:
Zum einen ist gerade in der aktuellen Situation die Wissenschaft
gefordert ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen. Dazu
gehört neben der ganz offensichtlich notwendigen wissenschaftlichen
Auseinandersetzung mit einer neuen Viruserkrankung und ihren sozialen
Folgen unter anderem die Aufklärung über Falschdarstellungen,
Kriegsursachen, sowie Forschung über Rassismus, über zivile
Möglichkeiten zur Lösung von Ressourcenkonflikten und die
solidarische Überwindung der Klimakrise. (vgl. [4
<
https://zapf.wiki/images/0/0a/Verantwortung_SoSe17.pdf>]) Ernsthaft
verfolgt erfordert dies auch die engagierte Positionierung für die
Beendigung jeglicher Unterdrückungs- und Machtpolitik, aktuell der
nuklearen Teilhabe.
Zum anderen stellen sich gerade jetzt die Weichen für den
Wiedereinstieg in die Präsenzlehre und für die zukünftige Gestaltung
der Strukturen innerhalb der Hochschulen.
Diese Umbruchphase kann und muss dafür genutzt werden, sich
hochschuldidaktischen Herausforderungen und der sozialen Lage der
Hochschulmitglieder zu stellen, auf eine Kultur echter, angstfreier
Neugierde zu setzen (vgl. [5 1
<
https://zapf.wiki/images/4/4f/Zwangsexmatrikulation.pdf>]), wirklich
relevante Fragestellungen in den Blick zu nehmen und tatsächlich
gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen
Liebe Grüße,
Daniela (die auf ganz viel Meinungsmitteilungen hofft)
P.S.: Den zweiten Beschluss zu Richtlinien für barrierearme und
faire Prüfungsdurchführung findet ihr hier:
https://talk.zapf.in/t/richtlinien-fuer-barrierearme-und-faire-pruefungsd...
On 12.06.20 00:09, Andreas Drotloff wrote:
>
> Hallo liebe ZaPFika,
>
> wie ich im Abschlusstreffen am Sonntag angekündigt hatte, folgen
>hier die überarbeiteten Versionen der beiden Beschlussvorlagen, über
>die auf der nächsten StAPF-Sitzung abgestimmt werden soll. Reminder:
>die Sitzung findet am *18.06.2020 um 18 Uhr* via Mumble statt und ihr
>seid natürlich alle herzlich eingeladen.
>
> Die aktuelle Version der Beschlussvorlagen findet ihr im Anhang. Wir
>möchten euch bitten, die beiden Anträge in euren Fachschaften zu
>besprechen und rückzumelden, wie ihr dazu steht. Je mehr Feedback wir
>erhalten, desto leichter fällt es dem StAPF eine Entscheidung im
>Sinne der ZaPF zu treffen.
>
> Diskussionen über Formulierungen sowie redaktionelle Anmerkungen
>sind weiterhin sehr erwünscht! Beide Resos können bis zur
>StAPF-Sitzung noch weiter aufpoliert werden und vielleicht lassen
>sich auch evtl. missverständliche Inhalte so noch korrigieren.
>Größere inhaltliche Änderungen halte ich nur im Ausnahmefall für
>möglich und zielführend (konkret, falls sich dadurch großflächige
>Kritik von Seiten der Fachschaften eindeutig beheben ließe) - auch
>hier wird der StAPF in der Sitzung abwägen, ob wir Anpassungen noch
>vertreten können.
>
> Nutzt für weitere Diskussionen bitte entweder die ZaPF-Liste
>(zapflist(a)zapf.in) oder die Themen im Forum:
>
> -
>
https://talk.zapf.in/t/kritik-an-der-prioritaetensetzung-im-angesicht-der...
> -
>
https://talk.zapf.in/t/richtlinien-fuer-barrierearme-und-faire-pruefungsd...
>
> Liebe Grüße
> Andy aus dem StAPF
>
>
>
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