Sehr geehrte Medienschaffende,
besonders Studierende sind von den aktuell rasant steigenden Preisen betroffen! Selbst die Studierendenwerke kündigten bereits Preissteigerungen an. Die KSS sieht dringenden Handlungsbedarf - auch von Seiten des Landes wie bspw. beim aktuell verhandelten Doppelhaushalt.
Mehr dazu in unserer Pressemitteilung unten oder anbei.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte die Sprecher*innen der KSS,
Uta Lemke (+49 15739655431) und Sabine Giese (+49 15221874904),
unter sprecherinnen@kss-sachsen.de.
Die Pressemitteilung ist auch online abrufbar.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Giese
-- Sprecherin der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften Konferenz Sächsischer Studierendenschaften c/o StuRa der Universität Leipzig Universitätsstraße 1 04109 Leipzig Mail: sprecherinnen@kss-sachsen.de Tel.: 0152 21874904
+++ Pressemitteilung+++
Lasst uns nicht im Kalten sitzen!
KSS kritisiert Entlastungspakete und fürchtet um rasant
ausbreitende Studierendenarmut in Sachsen
Während die Preise steigen, kommen die Entlastungen des Bundes
bei weitem nicht bei allen Studierenden an. Auch die
Studierendenwerke in Sachsen, die sonst möglichst günstige Preise
für Studierende garantieren, haben nun bereits einige Preise
anziehen müssen und planen
mit weiteren Erhöhungen - besonders im Bereich der Mensen
und Wohnheimen. Jedoch erhält nur ein Bruchteil der Studierenden
die geplanten Entlastungen in Form des Heizkostenzuschusses und
der Energiepreispauschale. Nach Einschätzung der Konferenz
Sächsischer Studierendenschaften (KSS) müssen sich viele
Studierende auf einen teuren - und dadurch in zahlreichen Fällen
kalten - Winter vorbereiten, wenn keine Entlastungen für ALLE
Studierenden folgen. Die Landesstudierendenvertretung sieht dafür
auch Möglichkeiten auf Landesebene. So muss beispielsweise der
Doppelhaushalt 2023/24, welcher aktuell verhandelt wird, die
steigenden Kosten abfangen, Studierendenwerke ausfinanzieren und
flexible Möglichkeiten für unbürokratische Nothilfefonds bieten.
Aus Sicht der Studierenden sind die aktuellen Entlastungen der
Studierenden schließlich bei weitem nicht ausreichend. Da nur ein
Bruchteil der Studierenden (etwa 11 %) BAföG empfängt und
Studierende außerdem größtenteils vom Wohngeld ausgeschlossen
sind, erhalten die wenigsten den Heizkostenzuschuss und die
weiteren Entlastungen, welche nur für diese Personengruppen
gelten. Die Energiepreispauschale erhalten nur die Personen, die
neben ihrem Studium arbeiten. „Bei den umständlichen
Formulierungen und den großen Lücken in der Frage wer Anspruch auf
den Heizkostenzuschuss und die Energiepreispauschale hat, wurden
sehr viele Studis, im wahrsten Sinne des Wortes, im Kalten und
Dunklen vergessen. Die Einmalzahlung des dritten
Entlastungspaketes von 200 Euro für alle Studis ist daher am Ende
auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Hier braucht es
dringend nachhaltige Lösungen, damit alle bedürftigen Studierenden
in dieser Krise entlastet werden“, kritisiert Fay Uhlmann,
Referent*in für Feminismus der KSS.
Besonders problematisch ist dieser Ausschluss vieler Studierender
aus den Entlastungspaketen im Hinblick auf die weit verbreitete
Armut unter Studierenden. Laut den
empirischen Befunden der paritätischen Forschungsstelle von
2020 leiden 30% aller Studierenden und sogar 80% aller
alleinlebenden Studierenden unter Armut. „Erst durch die
Einschnitte in der Coronapandemie und nun auch durch die hohe
Inflation und drastischen Preisanstiege leben aktuell vermutlich
noch wesentlich mehr Studierende in Armut. Sachsen muss hier
schnell handeln, damit es nicht seine Studierenden an die Armut
verliert!“, mahnt Uta Lemke, Sprecher*in der KSS.
Daher fordern die Studierenden nicht nur eine Entlastung der
Verbraucher*innen, sondern auch konkrete Maßnahmen zur Regulierung
der steigenden Preise. Im Fall der Studierendenwerke
beispielsweise können Mehrkosten durch höhere Zuschüsse von
staatlicher Seite verhindert werden. „Irgendwer muss schließlich
die steigenden Kosten zahlen, wenn die Preise auch in den Mensen
und Wohnheimen verständlicherweise steigen müssen. Das trifft dann
entweder den Staat oder uns Studis“, erklärt Sabine Giese,
ebenso Sprecherin der KSS und resümiert aus den letzten
Gesprächen mit sächsischen Politiker*innen: „Auch wenn uns von
allen Seiten erzählt wird, dass im nächsten Doppelhaushalt kaum
noch Geld übrig ist - im studentischen Geldbeutel ist es das erst
recht nicht. Wir fordern hier klare Prioritätensetzung.“