Moin,
Die Resolution findet ihr jetzt auch im Forum.
https://talk.zapf.in/t/ak-open-source-an-universitaeten
Liebe Grüße,
Tobi
Resolution von: Jörg (Siegen), Tobi (Düsseldorf), ChrisPi (Heidelberg),
Jörg (Alumni)
Adressaten:
- HRK
- Uni Präsidenten
- CCC im CC
- FZS (interdisziplinäre Reso)
- DPG im CC
- DFN
### Resotext
Titel: Umdenken in den Universitäten hin zu Open-Source-Lösungen
Die ZaPF fordert ein Umdenken bei der Softwarenutzung hin zu Open-Source
Software.
Bei der voranschreitenden Digitalisierung der Hochschulen halten wir die
Nutzung von unabhängigen und quelloffenen Lösungen für nachhaltiger und
vorteilhafter als die Bindung an proprietäre Software.
Die Nachhaltigkeit liegt zum einen in Synergieeffekten, die aus der
gemeinsamen Nutzung folgen, als auch in der digitalen Souveränität [1]
von strategischen Entscheidungen der involvierten Konzerne [2]. Nicht
jede staatliche oder universitäre Stelle benötigt eigene Lizenzen und
jede Weiterentwicklung kann sofort für alle zur Verfügung gestellt
werden. Dabei kommen öffentliche Gelder nicht nur einzelnen Unternehmen,
sondern der Öffentlichkeit zugute, wie etwa bei den Projekten Open
Educational Ressources [3] oder der Nationalen Bildungsplattform [4].
Der Anwender kann die Software selbst flexibel weiterentwicklen, an die
individuellen Bedürfnisse anpassen und mit den anderen Nutzern
solidarisch teilen. Abwärtskompatibilität und die langfristige
Weiterentwicklung, insbesondere in Bezug auf Sicherheit, lässt sich mit
Open-Source leichter gewährleisten. So können Standards und
Schnittstellen einfach und transparent ergänzt werden. Auch können neue
rechtliche Vorgaben, insbesondere auch Datenschutzvorgaben, nachträglich
implementiert werden.
Durch offene Standards und Schnittstellen ist eine Flexibilität in der
Nutzung vorhanden, die mit proprietärer Software nicht erreicht werden
kann. Dies erhöht die Interoperabilität und ergibt kreative und flexible
neue Einsatzmöglichkeiten. Verschwindende Abhängigkeiten zu
Softwareanbietern reduzieren die Kosten für Lizenzen, halten die
Entwicklungskosten langfristig kalkulierbar, sowie den Support
unabhängig vom kommerziellen Erfolg.
Für den erfolgreichen Umstieg ist erforderlich Schulungen und
Serviceportale für Endanwender anzubieten.
Um Hürden aus Sicht einzelner Anwender zu verringern, müssen bereits zu
Beginn gute Alternativen zur aktuell genutzten Software vorliegen. Diese
anfänglich hohen Entwicklungs- und Schulungskosten werden sich aber auf
lange Sicht relativieren, da der fortlaufende Betrieb unter eigener
Führung wie oben beschrieben zu Einsparungen führen wird.
Durch die Ausbildung mit verschiedenen Open-Source Lösungen werden
allgemeine Kompetenzen im Umgang mit entsprechender Software erlernt.
Ein späterer Umstieg auf bestehenden Unternehmenssoftware ist ohne
weiteres möglich. Zwar können ähnliche Kompetenzen auch mit proprietärer
Software erworben werden, aber eine Ausbildung an proprietärer Software
stärkt nur den Marktstandard und die Monopolstellung einzelner
Softwareunternehmen. Die dynamische Open-Source Umgebung hingegen
fördert darüber hinaus die Fähigkeit, sich an neue Programme anzupassen.
Durch die breite Nutzung von Open-Source Software an Universitäten kann
auf Dauer ein gesellschaftlicher Wandel vorangetrieben werden. Hierdurch
kann auch in allen Bereichen der Gesellschaft die Nutzung von
Open-Source Software verstärkt werden.
=== Quellen ===
[1]
https://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2021/pm_os_plattform....
[2]
https://home.cern/news/news/computing/migrating-open-source-technologies
[3]
https://www.bildung-forschung.digital/de/open-educational-resources-offen...
[4]
https://www.bmbf.de/de/neue-bekanntmachung-zum-aufbau-einer-digitalen-bil...