Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bitte Sie um Beachtung der nachfolgenden Pressemitteilung.
Mit freundlichen Grüßen
Lasse Emcken
+++ Pressemitteilung +++
Soforthilfe für Studierende JETZT!
Das Bündnis
"Soforthilfe für Studis" fordert für Studierende, welche sich
aufgrund ihres wegfallenden Einkommens in einer finanziellen
Notlage befinden, dass vom Bund ab dem 30.03.2020 eine
Soforthilfe an Studierende ohne vorherige Bedürftigkeitsprüfung
im Umfang von 3000 Euro vergeben werden muss, welche die
Studierenden in den nächsten drei Monaten bei der Deckung ihrer
Ausgaben unterstützt. Bei der nachträglichen Feststellung der
Bedürftigkeit übernimmt der Bund die Kosten der Soforthilfe. Im
Nichtbedürftigkeitsfall wandelt sich die Zahlung in einen
zinslosen Kredit um, der mit Ablauf von 10 Jahren fällig wird.
Damit schließt sich das Bündnis der Forderung des Deutschen
Studentenwerks nach einem Studienfonds an, aus dem die
Studierenden in finanzielle Notlagen schnell und unbürokratisch
Hilfe beantragen können. [1]
Die vom
Bündnis initiierte Petition [2] zeichnen derzeit bereits knapp
10.000 Menschen auf openpetition.de. Bereits über 3000
Kommentare von Studierenden mit ihren jeweiligen
Einzelschicksalen zeugen von der Dringlichkeit ihrer
Notsituation.
Dazu erklärt Lasse Emcken von der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS): "Zwei Drittel der Studierenden arbeiten neben dem
Studium, weil BAföG und Unterhalt allein nicht zum Leben reichen
oder sie ohnehin keinen BAföG- oder Unterhaltsanspruch haben.
Viele von ihnen leben unterhalb des Existenzminimums. In dieser
Situation ist der Wegfall von Nebenjobeinkommen schnell
existenzbedrohend. Gerade Studierende befinden sich oft in
prekären und instabilen Arbeitsverhältnissen ohne
Lohnfortzahlung und Sicherheit. In der aktuellen Situation ist
es nicht haltbar, dass Student*innen deutschlandweit in
finanzielle Notlagen geraten, weil ihre Nebenjobs wegfallen oder
ihre Eltern sie aufgrund des plötzlichen Einnahmeausfalls nicht
mehr finanzieren können. "
Katrin
Lögering vom Landes-ASten-Treffen NRW (LAT NRW) ergänzt: "Notsituationen erfordern eine erhöhte
finanzielle Flexibilität, welche die meisten Studierenden nicht
leisten können. Daher muss der Staat sofort handeln. In der
aktuell sehr unklaren Studiensituation dürfen Studierende nicht
zusätzlich durch finanzielle Belastungen am Studienfortschritt
gehindert oder zum Studienabbruch gezwungen werden. Das Angebot
sollte im Speziellen auch für ausländische Studierende
zugänglich sein. Deutschland trägt für diese als "Gastland" in
der Krisensituation eine besondere Verantwortung, zumal die
psychische und finanzielle Belastung von ausländischen
Studierenden in einigen Fällen noch angespannter ist."
Dazu auch
Kumar Ashish Sprecher des Bundesverband ausländischer Studierender: "Aufgrund der Pandemie können viele ausländische
Familien ihre Kinder, die in Deutschland studieren, nicht mehr
finanziell unterstützen. In den wirtschaftlich schwächeren
Ländern sind die Auswirkungen der derzeitigen Krise noch
dramatischer. Es gibt aktuell Studierende, die wegen des
Wegfalls ihrer Jobs gar kein Geld mehr haben und durch alle
sozialen Sicherungssysteme in Deutschland fallen."
Die
Soforthilfe soll als erste Überbrückungsmaßnahme dienen, damit
bis zum Sommer ein gegebenenfalls angepasstes Konzept zur
nachhaltigen Studienfinanzierung entwickelt werden kann. Dabei
müssen alle Studierenden mitgedacht werden, nicht nur
BAföG-Empfänger*innen. 3000 Euro entsprechen gemäß der 21.
Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) ungefähr dem
Bedarf von Studierenden für drei Monate.
Maximilian
Frank von
der Landes-ASten-Konferenz Bayern (LAK Bayern) fügt hinzu: 'Wer nicht weiß, wie die nächste Miete
bezahlt werden soll, kann sich weder auf Prüfungen noch auf die
Erarbeitung von Lernstoff konzentrieren. Zuerst müssen soziale
Absicherungen geschaffen werden, bevor über einen Weiterbetrieb
der Hochschulen gesprochen werden kann."
"Die Frage
nach Prüfungszeit und Lehrsituation gerät in Anbetracht der
Sorge um die Finanzierung der Miete oder gar der nächsten
Mahlzeit in den Hintergrund. Existenzielle Ängste bestimmen den
studentischen Alltag, der sich derzeit um Entlassungen,
Jobmangel und fehlende finanzielle Absicherung dreht - besonders
der Minijob-Sektor ist stark betroffen. Probleme ergeben sich
bei den Arbeitsverhältnissen an Hochschulen für studentische
Hilfskräfte mit Einstellungsverzögerungen von mindestens einem
Monat oder auch im Bereich der Gastronomie und Hotellerie. Die
politischen Rettungspakete, wie z.B. die Pläne um das
Kurzarbeiter*innengeld, sind für Studierende nicht zugänglich -
die Politik muss schnell handen!", führt Stephan
Buchberger von der LandesAstenKonferenz Niedersachsen (LAK
Niedersachsen) weiter aus.
"Studierende
werden von den sozialen Auffangsystemen unzureichend
berücksichtigt. Nie wurde so schnell so deutlich, dass die
Studienfinanzierung in Deutschland nur einen Bruchteil der
Studierenden erreicht und bei weitem nicht ausreichend ist.
Innerhalb weniger Tage brach für tausende Studierende die
Grundlage der Finanzierung ihrer Lebenshaltungskosten weg. Sie
berichten von Kündigungen, ausfallenden Honoraren und Eltern,
die sie nicht länger finanziell unterstützen können. Es braucht
jetzt schnelle und unbürokratische Lösungen. Die Bundesregierung
hat in den letzten Tagen bewiesen, dass dies für viele
betroffene Gruppen möglich ist. Die Studierenden dürfen nicht
erneut vergessen werden," erklärt
Amanda Steinmaus vom freien zusammenschluss von student*innenschaften.
Kontakte
für Rückfragen:
Konferenz
Sächsischer Studierendenschaften:
Landes-ASten-Treffen
NRW:
Bundesverband
ausländischer Studierender (BAS):
Landes-ASten-Konferenz
Bayern
freier
zusammenschluss von student*innenschaften:
LandesAStenKonferenz
Niedersachsen:
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Lasse Emcken
Sprecher der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
c/o StuRa der Universität Leipzig
Universitätsstraße 1
04109 Leipzig
Mail: sprecherinnen@kss-sachsen.de
Tel.: 0157 88360402