Sehr geehrte Medienschaffende,
schon seit Jahren fordern Sachsens Studierende schnelles und
konsequentes Handeln im Angesicht der Klimakrise von der
Landesregierung und ihren Hochschulleitungen und protestieren immer
vehementer. Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften betitelt die
bisher unkonkreten Nachhaltigkeitsregelungen als Greenwashing und
fordert zum dringenden Handeln auf.
Lesen Sie mehr in der untenstehenden bzw. angehängten Pressemitteilung
oder online auf
https://kss-sachsen.de/pm_34_22.
Bei Rückfragen wenden Sie sich gern an den Referenten für Ökologie,
Roman Behrends unter oekologie(a)kss-sachsen.de oder an die
Sprecher*innen der KSS, Sabine Giese (+49 152 21874904) und Uta Lemke
(+49 1573 9655431) unter sprecherinnen(a)kss-sachsen.de.
Mit freundlichen Grüßen Uta Lemke
--
Sprecher*in der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
c/o StuRa der Universität Leipzig
Universitätsstraße 1
04109 Leipzig
Mail: sprecherinnen(a)kss-sachsen.de
Tel.: +49 1573 9655431
+++ PRESSEMITTEILUNG +++
**Greenwashing an Sachsens Hochschulen**
*Landesstudierendenvertretung fordert mehr konkrete Zusagen für
Nachhaltigkeit*
„Wer, wenn nicht die Wissenschaft? Hochschulen fürs Klima!”, fordert
das Bündnis Revolution Studium, welches sich für mehr konkrete
Festschreibungen zum Thema Nachhaltigkeit in Sachsens Hochschulgesetz
einsetzt. Jedoch protestieren Studierende nicht erst seit ein paar
Wochen auf Autobahnen und in Museen für ein schnelles und konsequentes
Handeln der Politik und besetzen Hörsäle, um auch in den Hochschulen
auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam zu machen. Die
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) beschloss bereits 2020
einen klimapolitischen Forderungskatalog an ihre Hochschulen. Dieser
wurde erst kürzlich durch den Anschluss an die Forderungen der
„MENSArevolution” weiter präzisiert. Die Landesregierung und
Hochschulleitungen reagieren zwar auf die studentischen Forderungen,
nehmen aus Sicht der Studierenden jedoch die Klimakrise immer noch
nicht ernst und initiieren keine nachhaltige Gestaltung der
Hochschulen. Stattdessen bleiben sie bei leeren Versprechungen.
Mit dem neuen Entwurf für das Sächsische Hochschulgesetz wurde
Nachhaltigkeit als essenzielles Aufgabenfeld der Hochschulen
festgelegt. Forschung und Lehre solle nun „zur bewussten Nutzung von
Ressourcen und einer nachhaltigen Lösung” (in §5 Abs. 2) beitragen. Bis
auf die Festlegung, dass das Thema Nachhaltigkeit in einem Prorektorat
verankert werden muss, hält sich die Landesregierung jedoch mit
konkreten Vorgaben zurück. „Die neue Aufgabe im Hochschulgesetz ist ein
Anfang, aber da fehlt noch viel!”, betont Sabine Giese, Sprecherin der
KSS. „Hochschulen nehmen eine wichtige Rolle in der nachhaltigen
Transformation der Gesellschaft ein. Dieser sollten sie durch die
Wissensvermittlung in der Lehre, durch ihre Forschung und als
institutionelles Vorbild gerecht werden. Wir erwarten mehr und
konkretere Verpflichtungen!”, Die KSS hat in der Stellungnahme zur
geplanten Novellierung des Gesetzes bereits Forderungen im Bereich der
Nachhaltigkeit an die Landesregierung formuliert, wie die
Festschreibung der Pflicht, eine Nachhaltigkeitsstrategie an jeder
Hochschule Sachsens zu erarbeiten.
Auch die „Landesrektor*innenkonferenz” (LRK) veröffentlichte zuletzt
ein Positionspapier zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Darunter zählen
Punkte, wie sie bereits 2020 von der KSS gefordert wurden, unter
anderem das Bekenntnis zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der UNESCO in
der Lehre. Allerdings fehle es auch hier an konkreten Maßnahmen und
Selbstverpflichtungen. „Die von der LRK beschlossenen Forderungen sind
nicht weitreichend genug, um auch wirklich etwas für mehr
Nachhaltigkeit zu tun”, findet Roman Behrends, Referent für Ökologie
der KSS. Forderungen wie ‘Maßnahmen zur Dekarbonisierung gemeinsam mit
relevanten Stakeholdern anzuregen’ seien zwar grundsätzlich zu
begrüßen, aber viel zu unpräzise. „Wir müssen uns dringend darüber
Gedanken machen, wie wir die Klimaneutralität der Hochschulen gemeinsam
mit allen Interessensgruppen erreichen. Die nachhaltige Gestaltung
unserer Hochschulen birgt tolle Chancen für die Zukunft, aber dafür
braucht es konsequentes Handeln. Was die LRK hier betreibt ist einfach
nur Greenwashing”, bekräftigt Behrends.
Im Forderungskatalog der KSS finden sich neben Vorschlägen für alle
institutionellen Bereiche der Hochschulen auch konkrete Forderungen an
die LRK: Die Hochschulen sollen u.a. die Klimakrise als Fluchtursache
anerkennen, den Zusammenhang von kapitalistischer Wirtschaftsweise und
der Klimakrise aufzeigen und medial verstärkter auf die Bedrohung des
Klimawandels hinweisen. „Die Chance, diese Themen mit dem
Positionspapier zu adressieren, hat die LRK verpasst. Wir hoffen nun
darauf, dass die sächsische Landesregierung nicht den gleichen Fehler
im neuen Hochschulgesetz begeht und jetzt wirklich konkrete Maßnahmen
festschreibt”, meint Uta Lemke, Sprecher*in der KSS. „Um der Gefährdung
durch die Klimakrise auch wirklich gerecht zu werden, sollten die
Hochschulen so schnell wie möglich spezifische Verpflichtungen
festlegen! Prozesse zur Entwicklung langfristiger Nachhaltigkeitsziele
hätten überall schon vor Jahren beginnen müssen. In Anbetracht der
bisherigen Ignoranz, tatsächlich konkrete Maßnahmen anzugehen, können
wir das radikale Vorgehen einiger Klimaaktivist*innen sehr gut
verstehen.”
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