Sehr geehrte Medienschaffende,
gestern trat die neue Corona-Notverordnung in Sachsen in Kraft. Während
weite Teile des öffentlichen Lebens, insbesondere für Ungeimpfte,
eingeschränkt sind, gelten für die Hochschulen weiterhin Ausnahmen. Die
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften kritisiert diese
inkonsequenten Maßnahmen und fordert die Hochschulen auf selbst 2G,
umfassende effektive Kontrollen und flächendeckende digitale
Alternativen zum Präsenzbetrieb umzusetzen.
Lesen Sie mehr zu unseren Vorschlägen für konsequenten Infektionsschutz
an den Hochschulen in unserer Pressemitteilung unten oder im Anhang. Für
Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Sprecher*innen der KSS Sabine
Giese (0152 21874904) oder Paul Senf (017681974256 <tel:017681974256>)
bzw. per Mail untersprecherinnen(a)kss-sachsen.de
<mailto:sprecherinnen@kss-sachsen.de>.
Die Pressemitteilung finden Sie auch online unter
https://www.kss-sachsen.de/pm_25_21
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Giese
--
Sprecherin der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
c/o StuRa der Universität Leipzig
Universitätsstraße 1
04109 Leipzig
Mail:sprecherinnen@kss-sachsen.de
Tel.: 0152 21874904
*+++Pressemitteilung+++*
*Hochschulen: Verantwortung übernehmen statt Sonderstatus
**KSS fordert 2G und flächendeckende effektive Kontrollen*
Während mit der gestern in Kraft getretenen neuen Corona Notverordnung
weite Teile des öffentlichen Lebens, insbesondere für Ungeimpfte, in
Sachsen eingeschränkt sind, gelten für die Hochschulen weiterhin
Ausnahmen. Noch immer reicht für die Bildungseinrichtungen eine 3G-
statt 2G-Regelung aus und auch der Umfang der Kontrollen soll weiterhin
von ihnen selbst festgelegt werden. Die Sächsischen Studierendenschaften
kritisieren diese inkonsequenten Maßnahmen für die Hochschulen. Die
Landesstudierendenvertretung fordert diese deshalb auf, solange es die
pandemische Lage erfordert, selbst 2G-Regelungen mit umfassenden
effektiven Kontrollen und flächendeckenden digitalen Alternativen
umzusetzen [1].
„Dass die Hochschulen fast als einzige Institutionen von der ansonsten
flächendeckenden 2G-Regelung ausgenommen sind, ist inkonsequent,
fahrlässig und für uns nicht nachvollziehbar. Noch immer finden
Vorlesungen mit bis zu 100 Personen in Präsenz statt und die Hochschulen
kontrollieren 3G-Nachweise allerhöchstens stichprobenartig. Das stellt
ein enormes und nicht zu rechtfertigendes Gesundheitsrisiko für alle
Studierenden dar. Doch die Landesregierung weigert sich den
Bildungseinrichtungen Vorgaben zu machen. Deswegen fordern wir die
Hochschulen auf, gerade jetzt ihrer gesamtgesellschaftlichen
Verantwortung zur Pandemiebekämpfung nachzukommen und selbst
2G umzusetzen - wozu sie in der Corona-Notverordnung auch ausdrücklich
ermächtigt werden. Außerdem müssen sie endlich für eine konsequente
Kontrolle der Nachweise sorgen.“ fordert*Paul Senf, Sprecher der
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS).*
„Natürlich möchten oder können in der aktuellen Lage nicht alle
Studierenden an präsenten Lehrveranstaltungen teilnehmen und sich dem
weiterhin bestehenden Infektionsrisiko aussetzen. Daher braucht
es spätestens jetzt umfassende digitale Alternativen zur Präsenzlehre.
Doch ein rein digitales Semester gilt es unbedingt zu vermeiden - die
psychosozialen Auswirkungen für die Studierenden hallen uns aus den
letzten Semestern noch immer nach. Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen
fordern wir jetzt zu handeln und alles Mögliche dafür zu tun dieses
Szenario noch zu verhindern.", erklärt *Sabine Giese, Sprecherin der
KSS, *und betont: „Uns ist bewusst, dass die notwendigen Regelungen zum
Infektionsschutz auch für die Hochschulen schwierig umzusetzen sind.
Doch Infektionsschutz und angemessene Studienbedingungen - trotz der
Pandemie - müssen nun einfach oberste Priorität haben!"
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/Rückmeldungen einiger Studierendenvertretungen an den sächsischen
Hochschulen machen deutlich, dass die Sorgen und Forderungen des
Zusammenschlusses aller Studierendenschaften begründet sind, einzelne
Hochschulen Teile davon aber bereits gut umsetzen können:/
*Lyubomyr Tartakovskyy, Sprecher des StuRa der HTWK Leipzig:*„Uns
erreichen erschreckende Nachrichten von Studierenden. Viele wurden
bisher noch gar nicht auf die Einhaltung der 3G-Regeln überprüft, andere
sprechen von Angst um ihre kranken Angehörigen.“
*Lutz Thies, Studentisches Mitglied im Senat der TU Dresden:*„Ich bin
maßlos enttäuscht und finde es geradezu paradox, dass nicht einmal die
Hochschulen trotz der klaren, fundierten Aussagen und Hilferufe der
Wissenschaftler*innen aus Medizin oder Virologie dem Ernst der Lage
entsprechend handeln. Stattdessen wird Rücksicht auf
wissenschaftsfeindliche Ungeimpfte genommen und auf unseriöser
Datenbasis nach dem Prinzip Hoffnung unverändert an der Präsenzlehre
festgehalten. Gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und die
Vorbildfunktion zu erfüllen, sieht für mich in dieser dramatischen
Situation, wo jede verhinderte Infektion zählt, anders aus.“
*Gordon Guido Oswald, Geschäftsführer des StuRa der Hochschule
Mittweida:*„Die Hochschule Mittweida ist mit einem eigenen Testzentrum
sehr gut aufgestellt, jedoch ist durch die zunehmenden Infektionen auch
hier wieder ein Wechsel zum hybriden Model in Planung. Ab kommender
Woche finden die Lehrveranstaltungen wieder überwiegend online statt.
Einige Praktika und Seminare werden dann mit der „1G-Regel“ (getestet
flächendeckend) umgesetzt. Insbesondere das Campusleben und die sozialen
Belange unserer Studierenden sind jedoch erneut stark eingeschränkt.“
*Greti Kneita, Referentin für Hochschulpolitik des StuRa der TU
Chemnitz:*„Da das Vorgehen der TU Chemnitz konsequent von Vorsicht und
Realismus geprägt ist, wurde der Präsenzanteil auch in diesem Semester
eher konservativ gehalten. So konnte sehr schnell auf die steigenden
Infektionszahlen reagiert werden: zurück zur online Lehre, kleinere
Gruppen, wo Präsenz nötig ist, und lückenlose Kontrollen der
3G-Regelungen. Natürlich verstehen und teilen wir den Frust unserer
Kommiliton*innen, das vierte Corona-Semester zehrt an den Nerven aller
Beteiligten.“
[1]
https://www.kss-sachsen.de/Wise21_22
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