Sehr geehrte Medienschaffende,
das Statistische Bundesamt hat am 04.08.2023 die BAföG-Zahlen für
das Jahr 2022 veröffentlicht. Sie zeigen erneut die überfällige
Strukturreform des BAföG. Währenddessen feiert das
Bundesministerium für Bildung und Forschung die neuen Zahlen als
positive Entwicklung. Die Bundesstudierendenvertretung fzs und die
Landesstudierendenvertretungen Sachsens und Nordrhein-Westfalens
halten diese Einschätzung für grundlegend falsch.
Mehr dazu lesen Sie in unserer Pressemitteilung anbei, unten oder
online unter: https://www.kss-sachsen.de/pm_23_23
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Sprecher Paul
Steinbrecher (+49 152 23538520) und Ludwig Firkert (+49 159
05884002) unter sprecherinnen@kss-sachsen.de.
Mit freundlichen Grüßen
Paul Steinbrecher
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Sprecher der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
c/o StuRa Universität Leipzig
Universitätsstraße 1
04109 Leipzig
Mail:
sprecherinnen@kss-sachsen.de
Tel.: 01522 3538520
+++Pressemitteilung+++
Höhere Förderbeiträge und trotzdem kein Grund zur Freude!
Studierendenvertretungen unzufrieden mit BAföG-Förderquote
Am 04.08.2023 hat das Statistische Bundesamt die BAföG-Zahlen für
das Jahr 2022 veröffentlicht. Demnach wurden im letzten Jahr
489.000 Studierende gefördert. Neben dem leichten Anstieg der
Gefördertenquote ist auch ein leichter Anstieg des
durchschnittlichen Förderbetrags zu erkennen. Dieser hat sich um
durchschnittlich 32 Euro erhöht.
Der freie zusammenschluss der student*innenschaften hält diese
geringe Erhöhung gemeinsam mit der Konferenz Sächsischer
Studierendenschaften und dem Landes-Asten-Treffen
Nordrhein-Westfalen nicht für einen Grund zum Feiern.
„Dieser Anstieg ist so minimal, dass er kein Lob wert ist. Im
Gegenteil zeigt diese Entwicklung in unseren Augen, dass
BAföG-Beziehende im Schnitt aus immer ärmeren Verhältnissen
kommen, dabei muss das BAföG dringend wieder mehr Studierende
erreichen. Die Novellen des letzten Jahres haben also ihr Ziel
verfehlt und dass die Ministerin diesen minimalen Aufwuchs des
durchschnittlichen Förderbetrags als großen Gewinn feiert, ist
fast schon zynisch, wenn währenddessen selbst Studierende, die
den BAföG-Höchstsatz bekommen, noch unterhalb der Armutsgrenze
leben“, erläutert
Lone Grotheer, R
eferentin für
BAföG und Studentisches Wohnen beim freien zusammenschluss von
student*innenschaften.
„Die strukturelle Reform des BAföG wird jedes Jahr dringender.
Steigende Einkommen und minimal steigende Elternfreibeträge
sorgen dafür, dass immer weniger Studierende Anspruch auf BAföG
haben“, erklärt
Paul Steinbrecher,
Sprecher der
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften und fordert:
„Die
Bundesregierung muss endlich umsetzen, was sie schon seit den
Novellen des vergangenen Jahres verspricht und die
Strukturreform so schnell wie möglich angehen. Die BAföG-Sätze
müssen über die Armutsschwelle gehoben werden und die
Förderquote muss erheblich ausgeweitet werden. Dass das BAföG
immer noch nicht an die aktuelle Inflation angepasst ist,
verschärft die Lage.“
Weitere Forderungen für ein besseres BAföG sind hier gesammelt:
https://bafoeg50.de/reform/.
„Die Bundesministerin Stark-Watzinger kann die aktuelle
Haushaltslage nicht als Ausrede für das Ausbleiben einer längst
überfälligen Reform verwenden. Das Problem der wachsenden
studentischen Armut wartet beim Bildungsministerium immer noch
auf eine Lösung. Studentische Armut wird nicht ernst genommen
und muss endlich deutlich stärker in den Fokus gerückt werden“,
erwartet
Katharina Rummenhöller,
Koordinatorin des
Landes-Asten-Treffen NRW.