Sehr geehrte Medienschaffende,
zum heutigen 31. August läuft die bisherige
Ukraine-Aufenthalts-Verordnung aus. Das bedeutet, dass viele
drittstaatsangehörige Studierende, die aus der Ukraine flohen, nun bald
abgeschoben werden. Trotz Bemühungen und zahlreichen Bitten der
Sächsischen Universitäten und Studierendenvertretungen handelt Sachsen
im Gegensatz zu anderen Bundesländern nicht.
Mehr dazu in unserer Pressemitteilung unten oder anbei. Sie können die
Pressemitteilung auch online abrufen unter
https://www.kss-sachsen.de/pm_20_22
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Sabine Giese (+49 1522 1874
904), Sprecherin der KSS, unter sprecherinnen(a)kss-sachsen.de.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Giese
--
Sprecherin der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
c/o StuRa der Universität Leipzig
Universitätsstraße 1
04109 Leipzig
Mail:sprecherinnen@kss-sachsen.de
Tel.: 0152 21874904
+++Pressemitteilung+++
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Die Solidarität endet heute
Sächsische Staatsregierung nimmt Abschiebungen in Kauf
Mit dem heutigen 31. August läuft die Aufenthaltserlaubnis für viele aus
der Ukraine geflohene Studierende aus, welche keine ukrainische
Staatsbürgerschaft besitzen. Das bedeutet, dass diese sich ab morgen
ohne eine legale Erlaubnis in Deutschland aufhalten und demnächst in ihr
Herkunftsland abgeschoben werden können. Trotz mehrfacher Bitten der
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) - bereits im April [1]
<
https://www.kss-sachsen.de/pm_10_22> an Sachsens Wissenschaftsminister
Gemkow sowie zuletzt in einem offenen Brief [2]
<
https://www.kss-sachsen.de/pm_19_22> direkt an Innenminister Schuster -
will sich die Sächsische Regierung keinen Schritt nach vorn bewegen und
nimmt Abschiebungen der vor dem Krieg in der Ukraine geflohenen Menschen
in Kauf.
„Ich schäme mich für meine Regierung. Diese Doppelmoral im Umgang mit
den aus der Ukraine geflohenen Menschen ist kaum aushaltbar. Die
Verantwortung wird ständig weitergeschoben. Sowohl der Bund als auch das
Land Sachsen hätte reagieren können und damit wirkliche Solidarität und
Humanität bewiesen. Wir wurden jedoch bitter enttäuscht. Weiterhin
fordern wir nachhaltige Lösungen!“, erklärt *Sabine Giese, Sprecherin
der KSS*.
Laut Aussagen des Staatsministeriums für Inneres (SMI) wäre für Sachsen
keine Möglichkeit gegeben, die den betroffenen Studierenden helfen
würde. Hamburg [3]
<
https://www.hamburg.de/faq-fuer-fluechtlinge/#16078650_15964588>,
Bremen [4]
<
https://www.senatspressestelle.bremen.de/pressemitteilungen/studenten-aus...
und Berlin [5]
<
https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2022/pressemit...
haben jedoch Übergangslösungen gefunden: Dort werden
Fiktionsbescheinigungen ausgestellt, die den betroffenen Studierenden
noch ein halbes Jahr länger einen legalen Aufenthalt ermöglichen, um die
Voraussetzungen für die Fortsetzung ihres Studiums in Deutschland zu
erfüllen. Diese Handhabung wird teilweise auch in den Ausländerbehörden
in Sachsen verfolgt - ist jedoch nicht die Regel.
Auch die vier für Studium und Lehre verantwortlichen Prorektor*innen der
sächsischen Universitäten hatten über die Landessrektor*innenkonferenz
ein entsprechendes Schreiben mit Bitte für allgemeingültige rechtliche
Lösungen für die betroffenen Studierenden im SMI eingereicht: „Während
die sächsischen Universitäten allen aus der Ukraine geflüchteten
Studierenden unabhängig von deren Nationalität die gleiche Unterstützung
für die Fortsetzung ihres Studiums in Sachsen anbieten, sind durch die
Regelungen des Bundes für Drittstaatsangehörige ungleich höhere Hürden
für Aufenthaltstitel geblieben. Leider hat Sachsen es bisher im
Gegensatz zu anderen Bundesländern versäumt, dieser besonders
bleibewilligen Gruppe durch eigene Übergangsregeln eine Perspektive zu
eröffnen. Durch ein eigenes Landesaufnahmeprogramm könnte Sachsen ein
deutliches Signal der Gleichbehandlung setzen und gleichzeitig einen
Beitrag gegen den allseits beklagten Fachkräftemangel im Land leisten“,
schließt *Michael Kobel, Prorektor Bildung der Technischen Universität
Dresden*.
---
[1]
https://www.kss-sachsen.de/pm_10_22
[2]
https://www.kss-sachsen.de/pm_19_22
[3]
https://www.hamburg.de/faq-fuer-fluechtlinge/#16078650_15964588
[4]
https://www.senatspressestelle.bremen.de/pressemitteilungen/studenten-aus...
[5]
https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2022/pressemit...
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