Hallo,
an der Reso habe ich nicht mitgearbeitet aber ich war im entsprechenden
AK und kann deswegen ein bisschen was dazu sagen.
Den eigentlichen Grund für die Reso spricht Herr Düchs selbst an,
Personen, die sich in Physik einschreiben, obwohl sie das Fach nicht
studieren wollen. Die eine Quelle zeigt das doch sehr eindrucksvoll,
warum haben die ganzen Unis einen NC in Physik, wenn sie alle Bewerber
zulassen? Sie wollen die ganzen Park-/Ticketstudenten nicht haben. Diese
Leute treiben die Abbrecherquote ins Unermessliche und wie er selbst
schreibt, binden sie Ressoucen. Die formelle Hürde eines NCs schreckt
solche Leute ab und sie schreiben sich in andere Fächer ein. Das ist nur
leider den Studieninteressierten nicht bewusst. Diesen wird ein höherer
Aufwand gemacht und viel wichtiger, es schreckt auch ernsthaft
Interessierte ab, die sich dann an anderen Unis oder in andere Fächer
einschreiben, weil sie denken, dass sie keinen Platz bekommen oder dass
das Fach zu schwer für sie sein könnte.
Die Reso wurde von Leuten aus Köln erarbeitet, im AK vorgestellt und nur
zu Teilen diskutiert. Dort wurden, schon ähnliche Punkte angemerkt, wie
sie nun von Herrn Düchs beschrieben werden. Da die Reso aber schon so
gut wie fertig war und inhaltlich auch der Meinung der meisten
Anwesenden entsprochen hat, wollte man sie auch nicht blockieren. Im
Abschlussplenum wurde doch auch (ich glaube von der TUM) angemerkt, dass
die Reso im Prinzip nicht fertig ausgearbeitet ist. Die Kölner haben
jedenfalls auch das oben angesprochene Problem. Wenn ich es richtig
verstanden habe, war die Physik der letzte Studiengang in Köln, für den
man sich ohne NC einschreiben konnte. Also haben sie alle
Ticketstudenten abbekommen und deswegen den NC eingeführt. Bei uns gibt
es diese vielen Ticketstudenten und die Überlegungen zu einem NC
deswegen auch.
Vielleicht sollte man die Mail auch an die Kölner weiterleiten, damit
sie darauf antworten können, falls da noch was anderes hinter steckt.
Liebe Grüße
Sonja
Am 25.01.2017 um 11:19 schrieb Katharina Meixner:
Hat jemand bei der Reso mitgearbeitet. Ich kann dazu keine Antwort
geben...
Liebe Grüße
-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: WG: ZaPF Resolution gegen Zugangs- und Zulassungsbeschränkungen
Datum: Tue, 24 Jan 2017 15:29:01 +0000
Von: Georg Duechs <duechs(a)dpg-physik.de>
An: katharina.meixner(a)stud.uni-frankfurt.de
<katharina.meixner(a)stud.uni-frankfurt.de>
Liebe Frau Meixner,
Danke für die Übersendung auch dieser Resolution der ZaPF! Für die DPG
und die KFP möchte ich dazu in zwei Schritten antworten.
Zunächst ist es aus Sicht von DPG und KFP sehr begrüßenswert, dass die
ZaPF sich aktueller Themen in so großer Breite annimmt. Gerade für die
KFP, die ja unmittelbar die Physik-Fachbereiche der Hochschulen
umfasst bzw. vertritt, ist es hilfreich, wenn die ZaPF als Vertreterin
der Studierendenschaft Probleme aufgreift und aufs Tapet bringt. Nicht
zuletzt deshalb wird ja seit Langem eine Vertreterin oder ein
Vertreter der ZaPF zu den Treffen der KFP eingeladen, und deshalb ist
ein „Bericht aus ZaPF und jDPG“ immer ein „gesetzter TOP“ bei der KFP.
Die ZaPF hat somit immer Gelegenheit, die Themen, die sie bewegen,
direkt mit den Fachbereichen zu diskutieren. Natürlich würde es den
Rahmen der KFP-Versammlungen sprengen, sämtliche ZaPF-Resolutionen
detailliert zu diskutieren. Aber ich möchte ausdrücklich dazu
ermutigen, Ihren „Gaststatus“ bei der KFP auch dazu zu nutzen, Dinge,
die aus Ihrer Sicht besonders wichtig sind, dort auch einzubringen. Am
besten wäre es, wenn die oder der ZaPF-Delegierte bei der KFP das mit
mir im Vorfeld einer Sitzung abspricht, dann können wir das auch als
eigenen Punkt auf die Tagesordnung bringen.
Was die übersandte Resolution betrifft, teile ich das Anliegen, dass
jede und jeder, die oder der Physik studieren will und dazu geeignet
ist, auch eine faire Chance haben soll, das zu tun. Und mit Blick z.B.
auf Medizin – mit flächendeckendem NC in der Nähe von 1,0 – sehe ich
hier auch ein sehr ernstes Problem.
Mit Blick auf die Physik geht die Resolution allerdings völlig ins
Leere. Ich kenne in Deutschland eine einzige Universität, wo mit einem
„Eignungsfeststellungsverfahren“ eine wirksame Hürde vor die
Einschreibung in Physik gestellt ist – allerdings ist das auch hier
m.W. nur eine de-facto und keine echte formale Hürde, weil nämlich
schlussendlich niemand abgewiesen wird. In der Tabelle, auf die Sie
verweisen (
https://www.nc-werte.info/studiengang/physik/), ist auch
kein einziger Studiengang genannt, in dem eine Zulassungsbeschränkung
wirksam geworden wäre. Die große Mehrheit der deutschen Unis hatte und
hat in Physik auch gar keinen NC. Vielmehr gibt es an vielen Orten das
umgekehrte Problem, und zwar in erheblichem Ausmaß: Gerade weil es in
Physik keinen NC gibt, schreiben sich dort viele Personen ein, die
ganz offensichtlich gar nicht Physik studieren wollen; in krassen
Fällen sind das dann über 1000 Neuimmatrikulierte, von denen deutlich
unter 100 im Hörsaal auftauchen (vgl. die Studierendenstatistiken auf
der KFP-Webseite). Das Problem in der Physik ist also wirklich nicht,
dass man bei der Zulassung zum Studium zu restriktiv wäre – eher im
Gegenteil: man ist gezwungen, eine große Masse an Immatrikulierten zu
administrieren, die gar nicht ernsthaft studieren wollen, aber dennoch
Ressourcen binden!
Bei den Masterstudiengängen ist die Lage so, dass es m.W. in einigen
Bundesländern in der Tat allgemeine (also nicht physik-spezifisch)
Vorgaben zu „Mindestnoten“ bei der Mastereinschreibung gibt. Eine
solche gesetzliche Vorschrift können die Fachbereiche nicht
abschaffen. Wenn Studierende, die diese Note nicht haben, dennoch per
Einzelfallentscheidung zum Masterstudium zugelassen werden, ist das
aber sicher eher im Sinne der Studierenden als wenn man die nun mal
bestehenden Gesetze einfach „blind“ anwenden würde. Im Übrigen hilft
aber auch hier ein Blick auf die Einschreibezahlen: Seit vier Jahren
schreiben sich in Deutschland jährlich MEHR (!) Leute in einen
Physik-Masterstudiengang ein als Personen im gleichen Jahr einen
Bachelor-Studiengang abgeschlossen haben; mit anderen Worten: Wer
seinen Bachelor gemacht hat, bekommt in der Physik auch einen
Masterstudienplatz.
Noch eine letzte Anmerkung zu den Lehramtsstudiengängen: In der Liste,
auf die Sie verweisen
(
https://www.nc-werte.info/studiengang/lehramt/physik/), ist als
einziger Physik-Studiengang mit einem NC (Abischnitt 2,5) das
Lehramtsstudium an der Uni Flensburg genannt. (Der bei der Uni
Koblenz-Landau angegebene NC bezieht sich noch auf das WS 2011/12, wie
man mit einem weiteren Klick feststellt). Nun ist Flensburg aber
sicherlich keine typische „Physik“-Universität. Als eigenes Fach kann
Physik dort gar nicht studiert werden, und auch der
„bildungswissenschaftliche Teilstudiengang Physik“ qualifiziert im
Grunde „nur“ für eine Lehrtätigkeit in der Sekundarstufe I und hat
dementsprechend abgespeckte fachphysikalische Anteile (auch wenn er
aufgrund der Mangelfachsituation mit anderen Teilstudiengängen für Sek
II kombiniert werden kann). Damit soll nichts gegen diesen Studiengang
gesagt sein – aber es wird doch deutlich, dass dies kein gutes
Beispiel dafür ist, dass es in der Physik ein Problem mit
Zugangsbeschränkungen gäbe.
Mit besten Grüßen,
Georg Düchs
***************
Dr. Georg Düchs
Vorstandsreferent
Deutsche Physikalische Gesellschaft e.V.
Geschäftsstelle
Hauptstr. 5
53604 Bad Honnef
Tel. +49 (2224) 9232-37
Fax +49 (2224) 9232-50
E-mail: duechs(a)dpg-physik.de <mailto:duechs@dpg-physik.de>
http://www.dpg-physik.de
Deutsche Physikalische Gesellschaft e.V.
Hauptstr. 5, 53604 Bad Honnef, Hauptgeschäftsführer: Dr. Bernhard Nunner.
Eingetragen beim Vereinsregister des Amtsgerichts Siegburg unter
Registernummer VR 90474
*Von:*Katharina Meixner [mailto:katharina.meixner@stud.uni-frankfurt.de]
*Gesendet:* Freitag, 20. Januar 2017 17:33
*Betreff:* ZaPF Resolution gegen Zugangs- und Zulassungsbeschränkungen
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Zusammenkunft aller Physik-Fachschaften (ZaPF) hat auf Ihrer
letzten Tagung am 13.11.2016 in Dresden eine Resolution gegen die
Zugangs- und Zulassungsbeschränkungen an Hochschulen verabschiedet,
welche ich Ihnen nun mit dieser E-Mail zukommen lassen möchte. Die
Resolution richtet sich an die Deutsche Physikalische Gesellschaft
(DPG), die Landeshochschulkonferenzen (LHK), die Konferenz der
Fachbereiche Physik (KFP), die Kultusministerkonferenz (KMK) und an
alle Physik-Fachschaften.
Für Kommentare und Rückfragen können Sie sich jeder Zeit an die unten
stehenden Adressen via Mail oder postalisch an den Ständigen Ausschuss
aller Physik-Fachschaften (StAPF) wenden.
Mit freundlichen Grüßen,
i.A. der ZaPF
Katharina Meixner
Sprecherin des StAPF
stapf(a)zapf.in <mailto:stapf@zapf.in>
Ständiger Ausschuss aller Physik-Fachschaften
Max-von-Laue-Str. 1
60438 Frankfurt am Main
_______________________________________________
StAPF mailing list
stapf(a)zapf.in
http://lists.zapf.in/listinfo/stapf@zapf.in