Sehr geehrte Medienschaffende,
heute hat der Bundesrat die Umsetzung des sogenannten "9-Euro-Tickets"
beschlossen. Dass dabei Studierende auch mit berücksichtigt werden,
freut uns studentische Vertreter*innen sehr! Leider wurde die Umsetzung
der Rückerstattungen bei weitem nicht zu Ende gedacht und sorgt nun für
immensen Mehraufwand, den niemand tragen möchte. Mehr dazu in unserer PM
unten oder anbei.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Referenten für Mobilität Cao
Son Ta (0176 84954903) unter mobilitaet(a)kss-sachsen.de oder an die
Sprecher*innen der KSS – Uta Lemke (01590 8475 494) und Sabine Giese
(01522 1874 904) unter sprecherinnen(a)kss-sachsen.de.
Die Pressemitteilung ist auch online
<
https://www.kss-sachsen.de/pm_13_22> abrufbar.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Giese
--
Sprecherin der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
c/o StuRa der Universität Leipzig
Universitätsstraße 1
04109 Leipzig
Mail:sprecherinnen@kss-sachsen.de
Tel.: 0152 21874904
*+++ Pressemitteilung +++*
*9-Euro-Ticket: **
„Mega nice, aber leider nicht zu Ende gedacht.“***
**
*****KSS befürwortet Entlastung auch für Studis, kritisiert jedoch den
immensen Mehraufwand für ehrenamtliche Studierendenvertretungen***
Im Rahmen der Änderung des Regionalisierungsgesetzes hat der Bundesrat
heute die Umsetzung des sogenannten 9-Euro-Tickets beschlossen. Auch
Abo-Kund*innen werden hiervon profitieren. Darunter zählen auch
Studierende, die demnach also offiziell in den Monaten von Juni bis
August mit ihrem Semesterticket bundesweit den Regionalverkehr nutzen
können. Probleme bleiben jedoch mit der Frage offen, wie die
Rückerstattungen für den Preis von monatlich neun Euro zum bereits
gezahlten Semesterbeitrag vonstattengehen sollen. Die Konferenz
Sächsischer Studierendenschaften (KSS) versucht Lösungen für die
sächsischen Studierenden zu finden.
Alle Semesterticket-Inhaber*innen werden von Juni bis August die
Möglichkeit erhalten, bundesweit den öffentlichen Personennahverkehr
kostenlos nutzen zu können. Der Erwerb eines zusätzlichen
kostenpflichtigen Tickets ist nicht notwendig und der
Studierendenausweis bzw. das Semesterticket, welches bisher im
jeweiligen (sächsischen) Verbundraum galt, kann voraussichtlich dann
bundesweit als Fahrausweis im Nahverkehr genutzt werden. „Es ist super,
dass wir Studierenden bei der Planung dieses Entlastungspaketes nicht
vergessen wurden! Das 9-Euro-Ticket ermöglicht den Studierenden die
ÖPNV-Nutzung nicht nur in ihrem aktuellen Geltungsbereich des
Semestertickets, sondern die nächsten drei Monate sogar bundesweit! Auch
Studierende an den Hochschulen, die bisher gar kein vergünstigtes
Semesterticket haben, können erstmals hiervon profitieren. Das hilft uns
sicherlich in der anstehenden Umfrage unter den Studierenden, ein
landesweites Ticket für alle Studis in Sachsen umzusetzen“, meint *Uta
Lemke, Sprecherin der KSS*. Da bisher jedoch nicht für alle Studierenden
in Sachsen ein Semesterticket existiert, müssen diejenigen, die bisher
keine Fahrkarte über das Solidarmodell haben, das 9-Euro-Ticket
gesondert erwerben. Das wird in Sachsen beispielsweise die Studierenden
in Freiberg, Mittweida und Zittau/Görlitz betreffen.
Damit jedoch auch für Studierende nur die Kosten von neun Euro im Monat
anfallen, entsteht für die Verwaltungsstellen der Semestertickets nun
eine enorme Mehrbelastung bezüglich der Rückerstattungen. Die
Studierendenschaften in Sachsen kümmern sich eigenständig um die
Verwaltung der Ticketbeiträge sowie die Verhandlungen mit den jeweiligen
Verkehrsbetrieben. In Leipzig und Zwickau übernehmen dies die
Studierendenwerke in Abstimmung mit den jeweiligen Studierendenschaften.
„Es wurde nicht bedacht, wie der Verwaltungsaufwand für die
Rückerstattungen nun seitens der Studierendenschaften oder der
Studierendenwerke überhaupt übernommen werden kann. Da keinerlei
Kontodaten der Studierenden bei uns vorliegen, stehen wir und die
betroffenen Hochschulverwaltungen jetzt vor einem enormen
Verwaltungsaufwand. Wir hoffen nun, dass zumindest der anfallende
zusätzliche Aufwand hierfür übernommen wird und wir dabei nicht
vergessen werden“, erläutert*Cao Son Ta, Referent für Mobilität der
KSS*. Die betroffenen Studierendenschaften sowie die Studierendenwerke
stehen nun im Kontakt mit dem Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit
und Verkehr (SMWA) unter Minister Dulig. Dieser wurde bereits letzte
Woche seitens der KSS über die bestehenden Probleme bei der Erstattung
der Kosten informiert. Verschiedene Lösungen, wie zum Beispiel ein
Guthabenkonto für alle Studierenden oder eine Abfrage der Daten der
Studierenden mit anschließender Überweisung, sind denkbar, jedoch sind
sie mit Verwaltungsaufwand verbunden, die nicht alle ehrenamtlich
aktiven Studierendenschaften und Studierendenwerke tragen können.
Rechtlich zu prüfen ist auch die Möglichkeit einer Verminderung der
Semesterbeiträge im nächsten Semester, jedoch würden so nicht alle
aktuellen Studierenden von den gesenkten Ticket-Kosten profitieren,
sodass dies nicht die präferierte Lösung der Studierendenvertreter*innen
ist. Wie genau die Erstattungen nun aussehen werden, liegt nun in der
Zuständigkeit der einzelnen Studierendenschaften und kann je nach
Hochschulstandort verschieden aussehen.
„Dass es das Ticket geben wird, ist mega nice – aber leider nicht zu
Ende gedacht. Wir freuen uns zwar sehr über die Entlastung, doch wir
hätten uns zuvor mehr Abwägung seitens der Bundesregierung gewünscht,
wie die Umsetzung hiervon konkret aussehen wird. Insbesondere sind wir
sehr gespannt, wie die anhaltenden Belastungen auch nach August
abgefedert werden. Wir würden uns beispielsweise darüber freuen, wenn
ein landesweites Semesterticket für alle Studierenden in Sachsen
staatlich gefördert wird, um die studentische Mobilität auch nachhaltig
zu unterstützen“, schließt*Sabine Giese, ebenfalls **Sprecherin der KSS*.
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Presseverteiler der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS)
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