[KSS-Presse] Viertes Onlinesemester und noch immer nichts gelernt
by Paul Senf via Presse
Sehr geehrte Medienschaffende,
in der heutigen Pressekonferenz zur Corona-Lage in Sachsen teilten die
Landesrektorenkonferenz (LRK) und das Staatsministerium für
Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) mit sich auf ein
Eckpunktepapier verständigt zu haben, mit dem die Hochschulen in den
nächsten Wochen wieder großflächig in den Onlinebetrieb wechseln. Die
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) kritisiert das bisher
zu nachlässige Reagieren auf die Infektionslage, die mangelnde
Einbeziehung der Betroffenen und, dass keine Ausgleiche für Studierende
präsentiert wurden. Sie fordert dementsprechend wie in den letzten
Semestern Freiversuche und die Erhöhung der Regelstudienzeit.
Lesen Sie mehr zu unserer Kritik und den Forderungen in unserer
Pressemitteilung unten oder im Anhang. Für Rückfragen wenden Sie sich
bitte an die Sprecherin der KSS Sabine Giese (Tel.: 0152 21874904, Mail:
sprecherinnen(a)kss-sachsen.de) oder den Referent für Hochschulpolitik
Felix Fink (Tel.: 01757778642, Mail: hopo(a)kss-sachsen.de).
Mit freundlichen Grüßen
Paul Senf
+++ Pressemitteilung +++
*Viertes Onlinesemester und noch immer nichts gelernt**
**KSS kritisiert spätes Handeln der Hochschulen und fordert erneut
Ausgleiche für Studierende*
Landesrektorenkonferenz (LRK) und Wissenschaftsministerium (SMWK)
teilten heute mit, dass die Hochschulen in den nächsten Wochen wieder
großflächig in den Onlinebetrieb wechseln. Die Konferenz Sächsischer
Studierendenschaften (KSS) verurteilt das bisher zu nachlässige
Reagieren auf die sich zuspitzende Infektionslage. Die Rückkehr in den
Onlinebetrieb war absehbar und im Hinblick auf das Pandemiegeschehen nun
unvermeidbar. Die Landesstudierendenvertretung forderte bereits vor
Beginn des Wintersemesters eine angemessene Vorbereitung und während des
Semesters immer wieder konsequentere Maßnahmen zum Infektionsschutz.
Dabei betonen die Studierenden mit Blick auf ihre bereits zeitig
angebrachten Warnungen, dass nun unbedingt wieder angemessene Regelungen
für Nachteilsausgleiche - v.a. die Verlängerung der Regelstudienzeit und
Freiversuchsregelungen - flächendeckend an Sachsens Hochschulen
umgesetzt werden müssen.
"Bereits seit Beginn des Semesters haben wir immer wieder gefordert
schärfere Maßnahmen zum Infektionsschutz zu ergreifen und diese
konsequent zu kontrollieren, denn auch die in der Pressekonferenz
genannten Infektionszahlen scheinen uns sehr fragwürdig. Unsere
Hilferufe wurden jedoch nicht bzw. jetzt viel zu spät gehört und nun
passiert, was wir alle verhindern wollten - zurück zu fast
ausschließlich digitaler Lehre. Anstelle Lehrende und Studierende
wirklich zu beteiligen, wurden die Maßnahmen für die kommende Zeit
erneut über die Köpfe der Betroffenen hinweg beschlossen. Langsam
zweifeln wir daran, dass alle Rektorate und das Ministerium die
Interessen von Studierenden und Lehrenden tatsächlich im Blick haben.
Unsere Interessen als Studierende jedenfalls werden erneut ignoriert -
schon wieder sind wir die Vergessenen der Pandemie. Es ist maßlos
enttäuschend wie wenig die Entscheidungsträger*innen in den vergangen
Corona-Semestern gelernt haben. Das Vertrauen in die Regelungskompetenz
vieler Rektorate ist nachhaltig erschüttert. Wir fordern, dass zukünftig
so weitreichende Entscheidungen im Einvernehmen mit den Studierenden und
Lehrenden getroffen werden - denn sie sind die eigentlichen
Leidtragenden. ", erklärt *Sabine Giese, Sprecherin der KSS*.
"Ich bin sehr enttäuscht, dass keinerlei Erleichterungen und
Entlastungen für die Studierenden präsentiert wurden. Unsere
Kommiliton*innen sind psychisch erneut in einer desaströsen Lage -
wieder treten vermehrt Vereinsamung, Depressionen und damit einhergehend
Abbruchgedanken auf. Es ist mir völlig unverständlich, wieso man nicht
zumindest durch die Wiedereinführung der Freiversuchsregelungen etwas
Druck von den Schultern der Studierenden nimmt. In den letzten
Coronasemestern wurde deutlich, dass Freiversuche Studierende sogar
trotz der schwierigen Situation motivieren mehr Prüfungen abzulegen und
diese auch zu bestehen. Durch das flächendeckende Onlinestudium ist die
Studierbarkeit erneut stark eingeschränkt. Wirklich gute Konzepte, um
Studieren in der Pandemie qualitativ gleichwertig zu ermöglichen, sind
nicht umsetzbar.", erläutert *Felix Fink, Referent für Hochschulpolitik
der KSS,* und fordert: "Neben den Freiversuchsregelungen sollte
Wissenschaftsminister Gemkow nun auch unverzüglich die erneute
Regelstudienzeiterhöhung für das aktuelle Semester auf den Weg bringen.
Wie von uns bereits vor Monaten prognostiziert, sind wir in derselben
Situation wie in den letzten drei Semestern. Damit ist die erneute
Anwendung des § 114a im Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetz
unabdingbar. Wir fordern die Entscheidungsträger*innen auf: Helfen Sie
uns Studierenden und handeln Sie endlich!"
Die Pressemitteilung finden sie auch online hier
<https://www.kss-sachsen.de/pm_26_21>.
--
Sprecher*innen der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
Konferenz Sächsischer Studierendenschaften
c/o StuRa der Universität Leipzig
Universitätsstraße 1
04109 Leipzig
Mail:sprecherinnen@kss-sachsen.de
Tel.: 0176 81974256
_______________________________________________
Presseverteiler der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS)
Rückfragen an: kontakt(a)kss-sachsen.de
Presse mailing list
Presse(a)lists.kss-sachsen.de
http://www.lists.kss-sachsen.de/mailman/listinfo/presse
3 Jahre, 10 Monate